Die Wärmewende anschubsen (Transformation sozial gerecht gestalten #1)

Shownotes

Um die Klimaziele zu erreichen, muss vor allem im Bereich Wärme noch die große Kehrtwende eingeleitet werden. Sowohl was die Wärmedämmung betrifft, als auch bezüglich des Einsatzes von klimafreundlicher Energie. Vor allem der Gebäudebestand in Deutschland muss energetisch modernisiert werden – und dafür braucht es gute und sozial gerechte Lösungsansätze.

Darüber sprechen Christian Marquardt und Daniela Baum in dieser und auch der nächsten Podcast-Folge mit ihrem Kollegen Kai Bergmann aus dem Bereich Deutsche und Europäische Klimapolitik bei Germanwatch. Das Thema ist komplex, deshalb haben wir das Gespräch auf zwei Folgen aufgeteilt.

In dieser Folge nehmen wir den Gebäudebestand unter die Lupe und sprechen darüber, was bislang vonseiten der Politik in Deutschland und auf EU-Ebene getan wurde, um die Wärmewende zügig UND sozial gerecht voranzubringen. Und wir schauen auch darauf, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist und was die wichtigsten Baustellen sind.


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Das Transkript wurde automatisch erstellt. Mögliche Fehler in der Audioerkennung können deshalb nicht ausgeschlossen werden.


Idee: Daniela Baum

Redaktion: Janina Longwitz

Schnitt: Franca Bruder

Musik: perplex


Diese Folge wurde gefördert von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie von der Postcode-Lotterie.

Transkript anzeigen

00:00:00: Also wir sind dabei, unsere alte Form, die wir leben, die wir uns fortbewegen,

00:00:05: die wir wohnen, die wir uns ernähren, verändern zu müssen.

00:00:09: Darin liegt aber auch eine Riesenchance, also eine Riesenmodernisierungschance für unser Land.

00:00:14: Wir müssen uns anschauen, wie wir zukünftig unsere Heizungsnetze,

00:00:18: Wärmenetze erneuerbar gestalten bekommen.

00:00:21: Da merkt man wirklich, Klimapolitik ist jetzt mitten in unserer Gesellschaft

00:00:25: angekommen und wirft viele Fragen, vor allem soziale Fragen, auf.

00:00:30: Herzlich willkommen bei Zukunftsfähig, dem Germanwatch-Podcast,

00:00:33: in dem wir regelmäßig über die kleinen Erfolge und großen Hebel in den Bereichen

00:00:37: Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit sprechen.

00:00:39: Ich bin Christian Markwart und arbeite in der Kommunikationsabteilung bei Germanwatch.

00:00:44: Als Moderationsneuling darf ich heute meine Kollegin Daniela Baum unterstützen.

00:00:48: Deren Stimme habt ihr hier im Podcast ja schon häufiger gehört. Hallo Dani.

00:00:52: Ja, hallo Christian. Ich freue mich sehr, dass du dabei bist und wir den Podcast

00:00:56: zusammen moderieren. Noch kurz zu mir.

00:00:58: Ich arbeite als Bildungsreferentin bei Germanwatch und moderiere diesen Podcast

00:01:03: so gerne, weil wir damit die wichtigen und zum Teil recht komplexen Nachhaltigkeitsthemen

00:01:08: von Germanwatch so gut erklären und verbreiten können.

00:01:11: Zum Beispiel beschäftigt uns die Frage, wie eine gesellschaftliche Transformation

00:01:15: sozial gerecht gelingen kann.

00:01:17: Genau, dann lass uns da doch direkt mal einsteigen. Deutschland befindet sich

00:01:21: auf dem Weg zur Klimaneutralität.

00:01:23: Zumindest ist das der Plan. Bis zum Jahr 2045 soll dieses Ziel erreicht sein.

00:01:28: Besonders im Verkehrs- und Gebäudesektor ist der Weg aber noch sehr weit.

00:01:33: Einer, der sich in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit der Wärmewende

00:01:36: auseinandergesetzt hat, ist unser Kollege Kai Bergmann.

00:01:39: Mit ihm haben wir Ende Oktober darüber gesprochen, welche politischen Schritte

00:01:43: jetzt in Deutschland und in der EU gegangen werden müssen, aber auch darüber,

00:01:47: was mit der Umstellung der Wärmeversorgung und Modernisierung unserer Häuser

00:01:51: jetzt auf viele EigenheimbesitzerInnen zukommt.

00:01:54: Kai hat ein innovatives Konzept entwickelt, wie die nötigen Umbaumaßnahmen nachhaltig

00:01:58: umgesetzt und sozial gerecht finanziert werden können.

00:02:02: Ziemlich komplex das Ganze. Deshalb haben wir das Thema auf zwei Folgen aufgeteilt.

00:02:07: In der heutigen Folge nimmt Kai mit uns den Gebäudebestand in Deutschland unter

00:02:11: die Lupe. Wie wohnen wir und wie heizen wir eigentlich?

00:02:15: Und wir sprechen darüber, was die Politik in Deutschland und in der EU bislang

00:02:19: getan hat, um die Menschen bei der Wärmewende zu unterstützen.

00:02:22: Wie gut hat das Ganze bisher funktioniert und was muss eigentlich noch getan werden?

00:02:27: In der nächsten Folge stellt uns Kai dann ein Modell vor, das EigentümerInnen

00:02:32: vor finanziellen Risiken bei der wärmepunktentauglichen Teilsanierung ihres Hauses unterstützt.

00:02:37: Das Ganze läuft unter dem Stichwort Wärmefestpreis.

00:02:40: Jetzt aber erstmal zum ersten Teil unseres Gesprächs.

00:02:45: Hallo Kai, schön, dass du dir die Zeit für uns genommen hast.

00:02:47: Stell dich doch unseren HörerInnen erstmal kurz vor, bevor wir richtig ins Thema einsteigen.

00:02:52: Das tue ich gerne. Also mein Name ist Kai Bergmann, ich bin Referent für deutsche

00:02:56: Klimapolitik und im Team German Watch für die übergreifenden Fragen über alle

00:03:01: Sektoren hinweg, also Sektoren Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft.

00:03:06: Ich beschäftige mich sehr stark mit der Novellierung des Klimaschutzgesetzes

00:03:10: und mit kommunalem Klimaschutz und vor allen Dingen, wie jetzt schon angekündigt,

00:03:15: mit dem Gebäudebereich und der Emissionsreduktion im Gebäudesektor.

00:03:20: Da kommst du schon direkt an das Thema, um das es heute hauptsächlich gehen

00:03:24: wird, nämlich die Wärmewende.

00:03:27: Mir scheint das ja der große weiße Elefant im Wohnzimmer zu sein.

00:03:30: Denn wenn man sich anschaut im Bereich Strom, da sind wir, glaube ich,

00:03:35: mittlerweile schon fast an den 50 Prozent Erneuerbaren dran.

00:03:39: Aber der große Batzen der Wärmeenergie, der sieht noch ziemlich mau aus.

00:03:45: Also da kommt noch nicht so viel aus erneuerbaren Quellen.

00:03:49: Wie groß ist denn dieser Elefant, der da im Wohnzimmer steht?

00:03:52: Wovon sprechen wir da genau?

00:03:54: Ja, du hast es sehr schön beschrieben. Also Deutschland hat sich mit der Energiewende

00:03:58: schon groß auf den Weg gemacht, die Stromherstellung, die Stromproduktion erneuerbar zu machen.

00:04:04: Da hast du schon eine Kenngröße genannt, dass wir Jahre haben,

00:04:08: wo wir die Stromerzeugung bis zu 50 Prozent aus Erneuerbaren decken können.

00:04:12: Was viele Leute dann immer oft verwechseln ist unser Gesamtenergiebedarf.

00:04:16: Also wir fahren Auto, verbrauchen Öl, wir heizen in unseren Häusern und verheizen dort Kohle, Öl und Gas.

00:04:25: Das heißt dieser Gesamtenergieverbrauch und der erneuerbaren Anteil daran sind

00:04:30: bisher 20, 20,4 Prozent.

00:04:33: Wir müssen aber zur Dekarbonisierung, also zur Herstellung der Klimaneutralität bis 2045,

00:04:39: unseren gesamten Energieverbrauch bedarf, also auch im Verkehrssektor weg von

00:04:44: Öl und auch im Gebäudesektor weg von Öl, Gas und Kohle.

00:04:50: Und wir messen ja jährlich unsere

00:04:53: Emissionen, die wir ausstoßen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe.

00:04:57: Und das Bezugsjahr, auf das wir uns immer referieren, ist 1990 und wir haben

00:05:03: schon bis heute, Stand 2023,

00:05:06: eine Emissionsproduktion, ein Rückgang von ungefähr 40 Prozent und liegen jährlich

00:05:13: jetzt bei dem Ausstoß von, man misst das in Millionen Tonnen,

00:05:16: bei 746 Millionen Tonnen.

00:05:20: Davon trägt der Gebäudesektor derzeit an einen Anteil von ungefähr 112 Millionen

00:05:27: Tonnen, die wir auf Null bekommen müssen bis 2045.

00:05:32: Und ihr habt das schon in eurem Anteaser genannt, im Verkehrsbereich haben wir

00:05:38: gegenüber dem Basisjahr 1990 kaum Fortschritte gemacht.

00:05:41: Weil wir immer größere Autos fahren und immer mehr Autos fahren,

00:05:46: konnten wir den Anteil der Verkehrsemission, an den Gesamtemissionen über die

00:05:51: letzten 33 Jahre kaum reduzieren.

00:05:54: Im Gebäudesektor ist das ein bisschen gelungen, aber mit 112 Millionen Tonnen

00:06:00: haben wir auch im letzten Jahr unser Klimaziel im Gebäudesektor,

00:06:04: vorgegeben durch das Klimaschutzgesetz, verfehlt.

00:06:07: Hat sich das denn überhaupt verändert?

00:06:10: Ja, also es hat sich schon vieles verändert, gerade weil...

00:06:15: Im Neubau, also die Häuser, die neu hinzukommen im Gebäudebestand,

00:06:20: gelten besondere Standards, also vor allen Dingen Energieeffizienzstandards.

00:06:25: Das ist das große Manko, dass diese Standards erst ab 1977 durch eine Wärmeschutzverordnung

00:06:32: eingeführt worden sind.

00:06:33: Und die meist emittierendsten Gebäude, die gashungrigsten oder auch ölhungrigsten

00:06:38: sind die, die vor 1977 gebaut worden sind.

00:06:42: Für sie galt damals kein Gesamtenergieverbrauchsdeckel, also das heißt,

00:06:46: die wurden so gebaut, wie es damals der Standard war.

00:06:48: Und dadurch, dass sie nie Energieeffizienzstandards unterlagen für den Altbaubestand

00:06:56: und wenn dann überhaupt nur freiwillig saniert worden sind, imitieren wir in

00:07:01: dem Altbaubestand noch enorm viel.

00:07:03: Und ihr müsst euch vorstellen, auch die Zeit nach 1977 sind ja dann Häuser gebaut worden.

00:07:09: Wo die Effizienzstandards immer weiter angehoben worden sind,

00:07:12: aber natürlich in den Anfangsjahren auch noch nicht so streng waren,

00:07:15: dass wir auch da eben halt noch, wenn sie mit alten Technologien,

00:07:18: fossilen Heizungen geheizt werden, relativ viel emittieren.

00:07:22: Und die große Herausforderung wird sein,

00:07:25: um die Wärmewende zu organisieren, dass wir einmal unsere Heizungssysteme austauschen,

00:07:31: also weg von der Verbrennung Öl, Gas und Kohle kommen und immer mehr auf Erneuerbare umstellen.

00:07:37: Wir werden die Wärmewende und die Tonnen, die wir reduzieren müssen auf 0 bis

00:07:42: 2045 aber nicht in den Griff bekommen, wenn wir nicht auch den Energieverbrauch

00:07:47: der Häuser durch Sanierung senken.

00:07:50: Weil wir stellen zwar alles auf Strom um, aber damit ist uns nicht geholfen,

00:07:55: wenn wir nachher irre Strommengen brauchen, die wir erneuerbar herstellen müssen.

00:07:59: Das heißt wir müssen gleichzeitig den gesamten Gebäudebestand in Deutschland auch sanieren.

00:08:04: Du hast ja jetzt schon ein, zwei Aspekte genannt, also Heizungssysteme austauschen, Gebäude sanieren.

00:08:10: Gibt es weitere Baustellen oder weitere Aspekte der Wärmewende,

00:08:14: wo jetzt in den nächsten Jahren was passieren muss?

00:08:18: Ja, definitiv. Also wir haben gerade in der deutschen Debatte,

00:08:22: also im Grunde genommen sprechen wir immer von diesen Wänden,

00:08:24: Energiewende, Verkehrswende, Wärmewende jetzt, Agrarwende.

00:08:29: Also wir sind dabei, unsere alte Form, wie wir leben, wie wir uns fortbewegen,

00:08:35: wie wir wohnen, wie wir uns ernähren, verändern zu müssen.

00:08:40: Darin liegt aber auch eine Riesenchance, also eine Riesenmodernisierungschance

00:08:44: für unser Land und auch eine Chance, Vorreiter in bestimmten Produkten zu werden,

00:08:49: die sich dann auch im globalen Welthandel besser verkaufen lassen.

00:08:53: Und in der Wärmewende ist es nun so, dass seit, ich würde mal sagen.

00:08:59: Drei, vier Jahre eine unheimliche Dynamik sich entfaltet hat,

00:09:02: also dass gerade auch mit dem Start der neuen Bundesregierung neben der Energiewende

00:09:07: jetzt verstärkt diese Problemsektoren Verkehr und Gebäude adressiert werden

00:09:12: und wir gerade in der laufenden parlamentarischen Phase mehrere Gesetze haben,

00:09:19: die auf diese Wärmewende einzahlen sollen.

00:09:21: Das ist natürlich das im Frühjahr sehr umstrittene Gebäudeenergiegesetz gewesen,

00:09:28: also im Framing-Heizungsgesetz, da geht es um den Austausch von Heizung.

00:09:32: Das hat aber einen sehr starken Zusammenspiel mit dem sogenannten Wärmeplanungsgesetz.

00:09:38: Also man möchte gerne, dass diese Wärmewende von den Kommunen vor Ort,

00:09:44: dort wo alle Bürgerinnen und Bürger ihre Häuser haben,

00:09:47: ein Plan aufgestellt wird, der einmal den Ist-Bestand erfasst,

00:09:53: also womit werden die Häuser jetzt versorgt, und ein Plan aufstellt,

00:09:58: eine Potenzialanalyse, was müssen wir hier vor Ort konkret in jedem Ort verändern,

00:10:02: damit wir 2045 alle Gebäude, die dort stehen,

00:10:06: auf Null-Emissionen-Häuser umgestellt haben.

00:10:10: Das ist das sogenannte Wärmeplanungsgesetz, wo die Kommunen verpflichtet werden sollen.

00:10:15: Ab einer bestimmten Größe, also alle Kommunen über 100.000 Einwohner sollen

00:10:20: bis 2026 im Sommer einen Plan vorlegen, wie ihre Gebietskörperschaft,

00:10:25: ihr Gebiet, alle Gebäude saniert und auf Neuheitssysteme umgestellt sind.

00:10:30: Und in kleineren Kommunen soll das bis 2028 beplant sein.

00:10:35: Dann weiß jeder, jedes Unternehmen, was eine Gewerbeimmobilie besitzt,

00:10:39: jeder Hauseigentümer, der ein Haus besitzt oder ein Zweifamilienhaus oder auch

00:10:43: Wohnungsbaugesellschaften, die größere Mietshäuser besitzen.

00:10:46: Wie der Pfad bis 2045 gestaltet sein soll.

00:10:50: Und wir kennen zwei große Versorgungssysteme. Das eine ist, dass wir einen hohen

00:10:55: Anteil an leitungsgebundener Wärme haben.

00:10:59: Also eine wichtige Antwort auf deine Frage. Wir müssen uns anschauen,

00:11:02: wie wir zukünftig unsere Heizungsnetze, Wärmenetze erneuerbar gestaltet bekommen.

00:11:07: Und dann gibt es eben halt Häuser, die an keine leitungsgebundenen Wärmenetze

00:11:13: angeschlossen sind. Das ist so das klassische Haus meines Vaters zum Beispiel.

00:11:17: Ein Einfamilienhaus, in den 70er Jahren gebaut, eine alte Ölheizung.

00:11:20: Unten im Keller lässt sich jährlich durch einen großen Tankwagen mehrere tausend

00:11:25: Liter Öl anliefern, was er dann in einer lokalen Heizung verbrennt und unser Haus wärmt.

00:11:30: Und auch solche Einzellösungen, solche Häuser, die nicht an leitungsgebundene

00:11:34: Netze angeschlossen werden können, auch zukünftig nicht, müssen dann umgebaut

00:11:39: werden, also als Einzelmaßnahme an einem Haus. Und das sind die großen Baustellen.

00:11:45: Wir haben gerade noch ein laufendes Verfahren auf der europäischen Ebene,

00:11:50: wo tatsächlich überlegt wird,

00:11:52: ob man im gesamten europäischen Raum in den EU-Staaten einen Prozess anstößt,

00:11:58: wo die Staaten im Nachhinein in der nationalen Umsetzung sogenannte Effizienzstandards,

00:12:05: von denen ich eben schon gesprochen habe,

00:12:06: auch für diese alten Häuser, für den Altbaubestand der Häuser,

00:12:10: die vor 77 gebaut worden sind, neu einzuführen.

00:12:14: Das wäre dann in der nationalen Umsetzung ein Gebot, manche würden sogar sagen

00:12:19: eine Pflicht, seine Häuser sanieren zu müssen.

00:12:23: Und das auf der ganzen EU-Ebene quasi, das würde auf EU-Ebene entschieden werden

00:12:29: und müsste dann national umgesetzt werden von allen europäischen Ländern?

00:12:33: Richtig. Gerade gibt es im sogenannten Trilogverfahren, also zwischen dem Europäischen

00:12:37: Parlament, der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten Verhandlungen,

00:12:43: das sogenannte Trilog, die drei verhandeln da miteinander,

00:12:46: wie diese europäische Gebäuderichtlinie abgeschlossen werden soll.

00:12:51: Und innerhalb dieser Gebäuderichtlinie wird darüber gestritten,

00:12:54: ob man sogenannte Mindesteffizienzstandards für Altgebäude einführt,

00:13:00: flächenweit für die EU und die Nationalstaaten diese Richtlinie dann durch nationale

00:13:07: Gesetze, das wäre bei uns das Gebäudeenergiegesetz Nummer zwei sozusagen,

00:13:11: eine Novelle des jetzt gerade neu beschlossenen Gebäudeenergiegesetzes,

00:13:17: Würden wir das dann ins nationale Recht umsetzen? Und das ist gerade,

00:13:21: wir kommen ja gleich dazu, weil es sehr viele soziale Fragen berührt,

00:13:25: gerade ein heiß umkämpftes europäisches Gesetz,

00:13:29: weil auch unsere Bundesregierung ihre Haltung zu solchen Standards im Altbaubestand

00:13:36: verändert hat gegenüber Sommer 2022.

00:13:39: 2020 bis jetzt hat es da auch eine unheimlich viele Dynamik gegeben,

00:13:43: die natürlich mit dem Streit um das GEG und um das Heizungsgesetz zu tun hat,

00:13:49: weil man irgendwie dann doch gemerkt hat,

00:13:51: das berührt ja die Lebenswirklichkeiten der Menschen hautnah.

00:13:55: Na, also wie gehe ich mit meinem Auto um?

00:13:59: Wie viele Deutsche haben das Gefühl, mein Haus, was ich in den 50er,

00:14:03: 60er Jahren, so in der Wirtschaftswunderzeit gebaut habe, das ist doch toll, das ist doch super.

00:14:09: Ich habe es mir richtig schön eingerichtet und jetzt soll ich da so viel dran verändern?

00:14:13: Darf der Staat diese Vorgaben machen? Warum soll ich das machen?

00:14:18: Und lässt sich sowas überhaupt sozial verträglich gestalten?

00:14:21: Da merkt man wirklich, Klimapolitik ist jetzt mitten in unserer Gesellschaft

00:14:25: angekommen und wirft viele Fragen, vor allem soziale Fragen auf.

00:14:29: Und das ist gerade der bestimmende Diskurs in der politischen Debatte.

00:14:35: Bevor wir da noch tiefer einsteigen, also dass das Fass auf europäischer Ebene

00:14:41: nochmal viel größer ist, das kann ich mir wirklich vorstellen.

00:14:44: Da gibt es ja auch in anderen europäischen Ländern auch nochmal viel größere

00:14:48: Herausforderungen, kann ich mir vorstellen, was so die Gebäudesubstanz da betrifft.

00:14:52: Vielleicht nochmal zurück zu dem von dir schon erwähnten Heizungsgesetz,

00:14:58: das ja stark debattiert wurde.

00:15:01: Jetzt ist es durch, es wird kommen.

00:15:05: Ist es denn wirklich wirkungsvoll oder siehst du da Schwachstellen?

00:15:09: Und vor allen Dingen die Frage, die uns ja jetzt gerade im Kontext von sozial

00:15:13: gerechter Transformation interessiert, ist es denn tatsächlich jetzt auch sozial

00:15:20: abgefedert oder müssen sich Menschen mit geringem Einkommen da Sorgen machen?

00:15:25: Da stecken vielerlei Fragen hinter. Vielleicht darf ich zwei Antworten geben.

00:15:30: Die erste Antwort, nochmal kurz zurückblicken auf diesen Prozess.

00:15:33: Also weil das gerade ein Gesetz ist, was so sehr an die Menschen herantritt,

00:15:39: nämlich wie sie wohnen und viel mit ihrem Dach über dem Kopf,

00:15:44: mit ihrer Lebensleistung zu tun hat.

00:15:46: Also wir müssen uns vergegenwärtigen, von den 22 Millionen Gebäuden,

00:15:50: von denen ihr sprach, sind ungefähr 19 Millionen Wohngebäude in Deutschland.

00:15:54: Und was viele gar nicht wissen und völlig unterschätzen, 85 Prozent,

00:15:59: das heißt 16,5 Millionen Gebäude in Deutschland sind Ein- und Zweifamilienhäuser.

00:16:06: Gar nicht diese großen Bettenburgen. Ich lebe in Berlin, wenn ich hier die Hochhäuser

00:16:12: sehe, wo so viele Mietwohnungen drin sind, dann denkt man sich, die meisten Menschen,

00:16:16: es kann vielleicht sogar so sein, dass

00:16:18: viele Menschen eben halt in diesen Bettenburgen wohnen und Mieter sind,

00:16:20: aber der Großteil lebt in diesen Ein- und Zweifamilienhäusern,

00:16:25: die zum Teil auch vermietet sind, also wo Eigenheimbesitzer und Bewohner sozusagen auseinanderklaffen.

00:16:32: Aber erstmal die Vorstellung, wir reden ja hauptsächlich von Ein- und Zweifamilienhäusern.

00:16:36: Und dann, wenn ich von dem Altbaubestand spreche, meine ich immer die,

00:16:40: die vor 1977 gebaut sind.

00:16:42: Das ist allein ein Drittel. 6,4 Millionen Gebäude, wo Menschen drin wohnen und

00:16:48: die jetzt durch ein solches Gesetz auf einmal Adressierte sind.

00:16:52: Adressaten von einem solchen Heizungsaustauschgesetz. Und die Debatte,

00:16:57: die da gelaufen ist, die ist total politisch ausgenutzt worden von großen Interessenkreisen.

00:17:05: Da wurden Behauptungen in den Raum gestellt, dass dieses Gesetz beschließen

00:17:09: werden soll, dass zu einem bestimmten Stichtag alle Heizungen ausgetauscht werden sollen.

00:17:14: Also da wurde ein Bild gezeichnet von so einer Art Heizungsmonster,

00:17:18: was in den Keller kommt und zu einem bestimmten Stichtag eine funktionierende

00:17:21: Öl- oder Gasheizung rausreißt, was nie Bestandteil des Gesetzes war.

00:17:26: Es gibt sogar einen politischen Mitwettbewerber, eine Partei, die das behauptet hat.

00:17:32: So ein Gesetz darf es niemals geben, die den Menschen verbietet,

00:17:35: zu einem bestimmten Stichtag ihre Heizung weiterzunutzen, um dann hinterher

00:17:38: sich auf die Fahne zu schreiben, als das GEG daraufhin noch ein Stück weit verändert worden ist.

00:17:43: Jetzt steht es nicht mehr drin. Aber es stand auch nie drin.

00:17:46: Das ist also, da merkt man wirklich, ich bin Politikwissenschaftler,

00:17:49: Soziologe, wie zum Teil das politische Geschäft auch in so einer Demokratie

00:17:54: allein von so Machtstreben überlagert wird, also die Sachfragen eigentlich.

00:17:58: Und das hat aber zu einer unheimlichen Verunsicherung der Bevölkerung geführt,

00:18:02: auch weil die eigentlich handelnden Ministerien nicht gut genug kommuniziert

00:18:07: haben, sich nicht gut vorbereitet haben auf zum Beispiel diese sozialen Fragestellungen.

00:18:12: Im Vordergrund stand, man will die eigentlich größte soziale Herausforderung,

00:18:19: die Zuspitzung der Klimakrise lösen und hat dann sich auf den Weg gemacht,

00:18:24: wie kann ein solch technischer Wandel ökologisch gut gemacht sein,

00:18:28: ohne zeitgleich, am besten sogar noch vorher zu klären,

00:18:33: wen sehen wir da als besonders Betroffene, denen auch besonders geholfen werden muss.

00:18:39: Das ist mittlerweile alles nach der Debatte im Frühjahr aufgearbeitet worden über den Sommer.

00:18:44: Also wie sieht eine Förderlandschaft aus, die mit diesem Heizungsaustausch einhergehen kann?

00:18:50: Und da, das ist jetzt meine zweite Antwort, auf die du eigentlich hinaus wolltest,

00:18:55: wie gut ist das sozial gerecht austariert, sind wieder einige Fehler gemacht

00:18:59: worden leider. Es ist so.

00:19:02: Dass allen klar sein muss, es wird immer von Schulden und Kosten im Zusammenhang

00:19:08: mit Sanierung und Heizungsaustausch gesprochen, aber im Grunde genommen sind

00:19:12: das keine Schulden oder Kosten, das ist eine Investition in eine Erneuerung.

00:19:17: Viele Gebäudebesitzer müssen sich auch ein Stück weit in meinen Augen vorhalten lassen,

00:19:22: auch wenn man das Gebäude so lassen wollen würde, wie es jetzt ist,

00:19:26: mit seinen technischen Infrastrukturen, muss jedem klar sein,

00:19:30: wenn ich so ein Gebäude besitze, muss ich es irgendwann instand halten.

00:19:33: Und diese Instandsetzungskosten kommen sowieso auf einen zu.

00:19:37: So, und jetzt soll man eben halt etwas modernisieren, das heißt der Sachwert

00:19:41: einer solchen Immobilie steigt.

00:19:43: Und da muss man genau schauen, wer kann sich das aufgrund seiner Einkommens-

00:19:47: und Vermögensverhältnisse im Zusammenspiel mit Banken, im Zusammenspiel mit

00:19:51: den öffentlichen Förderprogrammen jetzt schon gut leisten, weil die Investition,

00:19:55: die er dort tätigt, amortisiert sich über die Zeit.

00:19:58: Also das heißt, auch seine Heizkosten werden geringer.

00:20:01: Das heißt, er muss zwar jetzt eine größere Investition tätigen,

00:20:04: aber über die Zeit gewinnt er am Ende,

00:20:07: weil sein Sachwert seines Hauses steigt, weil er eventuell Eigenstrom nutzt

00:20:13: durch eine PV-Anlage, mit einer Wärmepumpe, die Energiekosten durch die Sanierung

00:20:17: sinken und irgendwann macht er sozusagen einen guten Schnitt dabei.

00:20:21: Aber, und das ist auch der Teil der Wahrheit, und da muss man genau hingucken

00:20:26: und da habe ich mich sehr stark darauf spezialisiert,

00:20:28: was ist eigentlich mit Menschen, die von ihrem Einkommen, ihren Vermögensverhältnissen

00:20:33: her oder aber auch von ihrer besonderen sozialen Stellung, weil sie schon sehr

00:20:38: alt sind oder weil sie eventuell fliegebedürftig sind oder so,

00:20:42: wie kann da das eigentlich gelingen, diese Gebäude, in denen diese Menschen leben,

00:20:48: dafür Investitionsmittel bereitzustellen.

00:20:51: Wenn diese Menschen sie selber nicht haben.

00:20:53: Und da hat man versucht, mit einem Förderprogramm gegenzusteuern,

00:20:56: was seine Stärken hat, aber eben leider auch seine Schwächen,

00:21:00: weil zum einen wurde das wie so eine Gießkanne für jeder, der ein Gebäude,

00:21:04: für Gebäudebesitzer, egal von seiner sozialen Stellung her,

00:21:08: jetzt angeboten. Die Mittel sind viel zu wenig.

00:21:11: Das heißt, wir reden hier wirklich von dreistelligen Milliardenbeträgen bis

00:21:17: in den Millionenbereich hinein.

00:21:19: Und wir haben jetzt mit dem sogenannten Bundesförderprogramm effiziente Gebäude,

00:21:25: ein Förderprogramm, wo ich mir meine Wärmepumpe finanzieren lassen kann und

00:21:29: auch Teilsanierungsmaßnahmen finanzieren kann.

00:21:32: Und jeder, der ein Eigenheim besitzt, hat Anspruch drauf.

00:21:35: Es gibt da eine kleine soziale Komponente, wo anhand des Einkommens noch ein

00:21:41: bestimmter Bonus ausgezahlt wird für das Heizungssystem.

00:21:45: Aber im Grunde genommen wird da viel zu viel Geld verbrannt an Menschen,

00:21:49: die sich das von ihrem Einkommen und ihrem Vermögen her super leisten können

00:21:52: und zu wenig konzentriert auf die Menschen, die das eben nicht können.

00:21:57: Und dann ist es auch noch eben so, so, dass das Geld,

00:22:02: In den nächsten fünf Jahren, das ist das sogenannte Sondervermögen,

00:22:06: Klimatransformationsfonds,

00:22:08: dass in diesem Förderprogramm 19 Milliarden für das nächste Jahr eingestellt

00:22:13: sind und dann schmilzt der Betrag über die nächsten fünf Jahre ab,

00:22:17: obwohl er eigentlich steigen müsste.

00:22:19: Und die Höchstfördersumme, die ich aus diesem Förderprogramm abrufen kann,

00:22:24: wenn ich jetzt wirklich alles in Anschlag bringe, ich will mein Haus für eine

00:22:28: Wärmepumpe, also gerade wenn es um so alte Häuser geht, muss ich bestimmte Sanierungsmaßnahmen

00:22:32: gleichzeitig durchführen, damit eine Wärmepumpe gut effizient läuft in diesem Haus,

00:22:37: ist die Höchstfördersumme, die ich abrufen kann, 90.000 Euro.

00:22:42: Wenn ich sage, ich stelle 19 Milliarden zur Verfügung im nächsten Jahr und das

00:22:47: mal durch 90.000 Teile, dann würden wir im nächsten Jahr die Möglichkeit haben,

00:22:51: 211.000 Wohnungen, Gebäude klimaneutral zu stellen.

00:22:54: Ich habe vorhin die Zahlen, die in die Millionenhöhe geht, an Gebäuden genannt.

00:23:00: Daraus müsste eigentlich jedem Politiker klar sein, das geht ja rechnerisch gar nicht auf.

00:23:05: Er ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

00:23:07: Genau, wo ich mir den Mund drüber fusselig rede, gleichzeitig,

00:23:11: und das kriegen viele immer nicht in den Blick, wir sind eine Gesellschaft,

00:23:17: in der Einkommen und Vermögen extrem ungleich verteilt sind.

00:23:23: Es gibt Gesellschaften, die haben darauf geachtet, dass das nicht so ist.

00:23:26: Aber in Deutschland ist die Arm- und Reichsschere immer weiter auseinandergegangen.

00:23:31: Und jetzt kommt praktisch eine Notwendigkeit von gesetzlichen Maßnahmen durch

00:23:37: die Klimakrise angefacht hinzu.

00:23:40: Und wir müssen eben halt schauen, wie trifft das auf diese Einkommens- und Vermögensverhältnisse

00:23:45: und müssen eine kluge Klimapolitik machen.

00:23:47: Und weil es aber so viele, auch reiche Teile in unserer Bevölkerung gibt,

00:23:51: gibt es unheimlich vieles privates Geldvermögen.

00:23:55: Ist leider nur ungleich verteilt.

00:23:57: Und dieses Geldvermögen ist im privaten Finanzmarkt angelegt.

00:24:02: Also viele lassen das durch Aktien, durch Unternehmensbeteiligung,

00:24:06: durch Geldfonds arbeiten bei ihren Banken.

00:24:11: Und die Banken sind nachweispflichtig, wie sie dieses Geld bewirtschaften.

00:24:15: Ich nenne jetzt mal eine andere Zahl, um das alles wieder in Relation zu setzen.

00:24:19: Die Deutschen verfügen insgesamt an privaten Geldvermögen.

00:24:25: Über 7000 Milliarden Euro, die auf Banken liegen.

00:24:30: Und die im Grunde genommen, wenn man sich das richtig mal anschaut,

00:24:34: wenn man sich mal anschaut, wo werden diese Gelder drin angelegt,

00:24:36: noch in fossilen Strukturen häufig liegen.

00:24:39: Das heißt, daraus werden Fonds für große Energieunternehmen,

00:24:43: die Kohlekraftwerke betreiben oder so, finanziert, weil man dann die Fondsbesitzer

00:24:48: an deren Gewinnen beteiligt und so.

00:24:49: Der Wert meiner Aktien, meiner Geldanlagen steigt, aber im Grunde genommen heizt

00:24:54: sich damit die Klimakrise an.

00:24:57: Und die Idee müsste doch sein, Wie kann ich dieses Geldvermögen,

00:25:01: was arbeitet bei den Banken, nutzbar machen, damit es in Produkte fließt,

00:25:08: in Anlagen der Unternehmen, die gerade dabei helfen,

00:25:11: unseren Gebäudebestand zu sanieren und klimaneutral zu bekommen.

00:25:15: Und viele Banken wären dazu bereit, sie sehen aufgrund der Vorgaben für den privaten Finanzmarkt,

00:25:23: dass sie eigentlich grüne und soziale Anlageprodukte suchen müssen und dort

00:25:29: das Geld hinein investieren müssen.

00:25:31: Und es gibt viele, das ist so meine Hauptarbeit gerade,

00:25:35: ich bin viel in Kontakt mit sogenannten Energiedienstleistern, nämlich die,

00:25:40: die solche Häuser sanieren und die Wärmepumpen einbauen und mit der Finanzbranche,

00:25:45: also mit den privaten Bankhäusern, Krediten, Versicherungen, die Geld wie Heu haben,

00:25:52: weil sie das verwalten und gerne da rein investieren würden,

00:25:57: helfen würden bei der Transformation, Weil sie auch sehen, die öffentliche Hand,

00:26:01: das was ich eben erklärt habe, die öffentlichen Förderprogramme können das gar

00:26:05: nicht alles alleine leisten.

00:26:07: Und da kreative neue Lösungsansätze zu finden und der Politik zu erklären,

00:26:13: macht doch endlich diese theoretische Debatte um, man nennt das nachhaltiges

00:26:18: Finanzwesen, Sustainable Finance.

00:26:21: Macht das doch mal an einem konkreten Beispiel klar.

00:26:24: Klar, hebelt mit dem wenigen öffentlichen Geld, was da ist, mit jedem Euro,

00:26:29: mehrere Euros bis zu sieben Euro privates Finanzkapital.

00:26:34: Und alles zusammen hilft dabei, vor allen Dingen auch sozial Schwachen,

00:26:40: ein Angebot zu machen, wie sie in dieser Zeit jetzt ihr Haus saniert bekommen

00:26:45: und eine neue Heizung eingebaut bekommen.

00:26:47: Das nennen wir, also wofür wir gerade werben, ist ein sogenanntes Angebot für

00:26:54: einen Wärmekosten-Festpreis.

00:26:58: Wir kommen wahrscheinlich gleich noch dazu, wenn ihr wissen wollt,

00:27:00: was das genau ist und wie davon sozial schwächere Haushalte profitieren,

00:27:06: wie sogar Energie-Dienstleister, Handwerker, die Bauwirtschaft ist ja gerade

00:27:11: unter sehr starkem Beschuss, dass sie viele Arbeitnehmer entlassen muss,

00:27:13: wie wir, wie diese Unternehmen davon profitieren können,

00:27:17: wie wir unser Gebäudebestand klimaneutral bekommen,

00:27:20: wie wir den schwachen Besitzern, Eigenheimbesitzern und wenn sie nicht schwach

00:27:26: sind, wie wir Besitzern helfen, die ihren Wohnraum vermietet haben,

00:27:30: wie wir also den Mietern helfen können, dass sie eben nicht in diese Kostenfalle jetzt hineinlaufen.

00:27:35: Ich kann mir gerade eine Sanierung und Heizungsaustausch nicht leisten.

00:27:39: Wir haben eine CO2-Bepreisung, die in den nächsten Jahren brutal ansteigen wird

00:27:44: und Kosten für Gas, Öl und Kohle extrem teuer machen wird und damit auch die

00:27:52: Wärmekosten immer teurer werden.

00:27:53: Und wir müssen eben halt intelligente Lösungen anbieten, genau damit jede Gruppe,

00:28:01: auch vulnerable Gruppen,

00:28:02: sozial schwache Gruppen in Deutschland an diesem Wandel hin zu klimaneutralem

00:28:07: Gebäudebestand teilhaben können.

00:28:09: Und das Schöne ist, es gibt diese

00:28:10: Lösungsmöglichkeiten, die werden durch Zivilgesellschaft, Wirtschaft,

00:28:13: Finanzbranche erarbeitet und mein Job ist es eben halt, die Politiker davon

00:28:18: überzeugen, schaut euch das bitte an, bewertet das und trefft endlich die Entscheidung,

00:28:22: die politischen Hürden, die es dabei gibt, aus dem Weg zu räumen.

00:28:27: Das war der erste Teil unseres Gesprächs mit dem Germanwatch-Experten Kai Bergmann

00:28:31: darüber, wie die Wärmewende in Deutschland sozial gerecht gestaltet werden kann.

00:28:35: Dafür braucht es innovative Lösungsansätze und einen solchen Ansatz hat Kai

00:28:40: und haben wir bei Germanwatch entworfen.

00:28:43: In der nächsten Podcast-Folge hört ihr den zweiten Teil unseres Gesprächs mit Kai.

00:28:47: Darin erklärt er, wie sogenannte Contracting-Partnerschaften mit Energiedienstleistern

00:28:52: diejenigen unterstützen können, die die anstehenden Modellisierungen an ihrem

00:28:56: Haus nicht aus eigener Tasche bezahlen können.

00:28:59: Wir freuen uns, wenn ihr dann wieder einschaltet.

00:29:02: Abschließend sei noch darauf hingewiesen, diese Folge und die ganze Podcast-Reihe

00:29:06: wurde gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für

00:29:10: wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie durch die Postkot-Lotterie.