Vom CO2-Fußabdruck zum gesellschaftlichen Handabdruck (Transformation gestalten lernen #2)

Shownotes

Mit dem Konzept des CO2-Fußabdrucks – das die Bilanz von Treibhausgasemissionen, die eine Person im Schnitt verursacht, aufzeigen soll – alleine können wir die Klimakrise nicht in den Griff bekommen. Unsere Kolleg:innen Marie Heitfeld und Daniela Baum aus dem Bildungsteam unterhalten sich deshalb über einen Perspektivwechsel, der in der Bildung für nachhaltige Entwicklung stattfinden muss. Statt eines CO2-Fußabdrucks braucht es den gesellschaftlichen Handabdruck, der Menschen dazu ermutigt, gemeinsam aktiv zu werden. So können wir die nicht-nachhaltigen Strukturen und Rahmenbedingungen in unserem Umfeld verändern und ein klimafreundliches und nachhaltiges Verhalten zum „neuen Normal“ werden lassen.

In dieser Folge erfahrt ihr, was sich hinter dem Bildungs- und Engagementkonzept des Handabdrucks verbirgt, und lernt einige der Bildungsmaterialien kennen, die wir bei Germanwatch dazu entwickelt haben. Unsere Kolleg:innen erklären dabei nicht nur, wie ihr diese in eurer Bildungsarbeit einsetzen könnt, sondern zeigen außerdem auf, wie wichtig es ist, Gruppen in ihrem transformativen Engagement zu begleiten.


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Idee: Daniela Baum

Redaktion: Elisa Thomaset

Schnitt: Franca Bruder

Musik: perplex


Diese Folge wurde gefördert von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie von der Postcode-Lotterie.

Transkript anzeigen

00:00:00: Marie Heitfeld: Viele Menschen wollen eben aktiv werden, suchen Nachhandlungsoptionen und die große Frage ist, wie? Wie kann ich denn einen Unterschied machen? Wie kann ich das denn angehen?

00:00:08: Marie Heitfeld: Sodass wir nicht nur unser eigenes Verhalten nachhaltiger verändern, sondern dass es für alle leichter und naheliegender oder preiswerter wird, sich nachhaltig zu verhalten.

00:00:19: Elisa Thomaset: Herzlich willkommen zur zweiten Folge unserer Reihe Transformation gestalten lernen im GermanWatch Podcast.

00:00:25: Elisa Thomaset: In dieser Reihe diskutieren unsere Kolleginnen aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung,

00:00:30: Elisa Thomaset: kurz BNE, miteinander und mit Gastinnen, wie wir mit Bildung und transformativen Engagement gesellschaftliche Strukturen verändern können.

00:00:38: Elisa Thomaset: Ihr fragt euch, was es mit dem Begriff der transformativen Bildung auf sich hat? Dann hört euch am besten erstmal die erste Folge dieser Reihe an.

00:00:46: Elisa Thomaset: Dort erklären unsere Kolleginnen, was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Rolle er in der Gestaltung von BNE spielt.

00:00:53: Elisa Thomaset: Heute sprechen wir darüber, wie wir Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Praxis transformativ gestalten können.

00:00:59: Elisa Thomaset: Dazu tauschen sich zwei Kolleginnen aus unserem BNE-Team über den Perspektivwechsel weg vom Konzept des CO2-Fußabdrucks und hin zum gesellschaftlichen Handabdruck aus, einem Bildungs- und Engagementkonzept, das wir bei GermanWitch für die transformative BNE nutzen.

00:01:14: Elisa Thomaset: Für alle, die noch nicht so vertraut sind mit dem Konzept des CO2-Fußabdrucks, damit wird gemessen, wie viele Treibhausgasemissionen unser Handeln und Wirtschaften verursachen.

00:01:23: Elisa Thomaset: Er soll sichtbar machen, welchen Fußabdruck jede und jeder von uns auf dieser Erde hinterlässt und als Grundlage dazu dienen, was wir tun können, um ihn zu verkleinern.

00:01:32: Elisa Thomaset: Doch ist das schon transformativ? Hört euch an, was unsere Expertinnen darüber denken.

00:01:37: Daniela Baum: Mein Name ist Daniela Baum. Ich bin Referentin für Bildung für nachhaltige Entwicklung bei GermanWatch,

00:01:43: Daniela Baum: und ich sitze hier zusammen mit meiner Kollegin Marie Heidfeld.

00:01:47: Daniela Baum: Und ich freue mich sehr, dass wir heute uns austauschen können zu unserem Bildungskonzept.

00:01:53: Daniela Baum: Hallo Marie!

00:01:54: Marie Heitfeld: Guten Morgen, ich freue mich auch.

00:01:57: Daniela Baum: Ja, warum braucht es denn eigentlich diesen Perspektivwechsel? CO2-Fußabdruck. Das ist ja ein etabliertes Konzept und hilft ja auch tatsächlich zu,

00:02:07: Daniela Baum: reflektieren darüber, wo wir unsere Emissionen runterschauen müssen. Was ist denn das Zweischneidige,

00:02:15: Daniela Baum: an dem Fußabdruck.

00:02:17: Marie Heitfeld: Also ich sehe zwei Hauptherausforderungen beim Konzept des Fußabdrucks.

00:02:22: Marie Heitfeld: Das eine ist, dass wenn ich mir einfach insgesamt unsere Gesellschaften anschaue und die Dringlichkeit,

00:02:29: Marie Heitfeld: mit der eigentlich Veränderungen notwendig wären, damit wir auch noch in Zukunft gut,

00:02:34: Marie Heitfeld: auf diesem Planeten leben können und auch heute schon mehr Menschen irgendwie ein gutes

00:02:38: Marie Heitfeld: Leben auf dieser Welt haben können, dann können wir nicht darauf warten, bis jeder

00:02:42: Marie Heitfeld: Einzelne quasi auf die Idee kommt, seinen Fußabdruck zu reduzieren.

00:02:46: Marie Heitfeld: Das geht einfach viel zu langsam.

00:02:47: Marie Heitfeld: Und das liegt vor allem daran, dass nachhaltiges Verhalten bei uns in der Gesellschaft heute

00:02:53: Marie Heitfeld: oft noch teurer oder aufwendiger etc. ist. Also dass wenn ich zum Beispiel in Urlaub fahren möchte, dass ich das sehr viel preiswerter

00:03:01: Marie Heitfeld: tun kann in vielen Fällen, wenn ich das Flugzeug nehme, anstatt dass ich mit dem Zug fahre.

00:03:05: Marie Heitfeld: Das ist, würde ich sagen, so ein erster Grund, weshalb meines Erachtens einfach dieses Konzept,

00:03:09: Marie Heitfeld: des Fußabdrucks ein bisschen zu kurz gedacht ist.

00:03:13: Marie Heitfeld: Hinzu kommt dann, dass es ja komplett eigentlich die Verantwortung zum Handeln auf den Einzelnen,

00:03:19: Marie Heitfeld: auf das Individuum so abwälzt sozusagen.

00:03:23: Marie Heitfeld: Und wenn man sich die Geschichte anschaut vom Fuelsabdruck, das ist mittlerweile glaube

00:03:26: Marie Heitfeld: ich auch schon ein bisschen bekannter als noch vor fünf Jahren.

00:03:28: Marie Heitfeld: Und dann stellt man fest, aber wer hat denn das eigentlich ursprünglich mal ins Spiel gebracht?

00:03:32: Marie Heitfeld: Und dann war das der große Ölkonzert BP.

00:03:36: Daniela Baum: British Petroleum, die sich ja dann irgendwann neu benannt haben in Beyond Petroleum,

00:03:41: Daniela Baum: was ja auch schon so ein neues Framing, ein neuer Gedankenrahmen war, den sie sich da geben wollten,

00:03:47: Daniela Baum: ein neues Kleid und letztlich haben sie dann auch den Fußaktdruck okkupiert,

00:03:53: Daniela Baum: der ja eigentlich aus dem wissenschaftlichen Bereich kam und ja auch durchaus sinnvoll ist.

00:03:58: Daniela Baum: Aber warum haben die denn so groß gemacht, was ist da passiert?

00:04:01: Marie Heitfeld: Genau, also ich denke, die haben natürlich dieses Konzept aufgegriffen, um genau diesen Fokus auf das individuelle Verhalten zu richten.

00:04:10: Marie Heitfeld: Dieses Jahr, wo kann der Einzelne sich ein bisschen anders verhalten, um auch abzulenken einfach von der Verantwortung, die in Wirtschaft und Politik für die ganz großen Hebel liegt.

00:04:19: Marie Heitfeld: Und ich würde sagen, wie du auch schon gerade sagtest, dass der Fußabdruck jetzt nicht

00:04:23: Marie Heitfeld: per se ein total verwerfliches Konzept ist oder so, wie du sagst.

00:04:28: Marie Heitfeld: Das ist ja auch hilfreich, um erstmal zu gucken, wo habe ich denn vielleicht Bereiche in meinem

00:04:34: Marie Heitfeld: Alltag, wo ich auch noch durch eine Verhaltensänderung Emissionen reduzieren kann. Ich würde vielleicht gerade noch zum dritten Punkt kommen, weshalb ich denke, dass wir

00:04:45: Marie Heitfeld: irgendwie diesen Perspektivwechsel brauchen vom Fuß zum Handabdruck.

00:04:51: Marie Heitfeld: Also du hast mich ja am Anfang gefragt, brauchen wir den Perspektivwechsel vom Fuß zum Handabdruck

00:04:55: Marie Heitfeld: Ich habe jetzt gesagt, ja, A, weil die Dringlichkeit nicht, also die Dringlichkeit ist zu hoch,

00:05:00: Marie Heitfeld: als dass wir auf individuelle Verhaltensänderungen warten können.

00:05:02: Marie Heitfeld: B, ist es halt auch ein Verschieben von Verantwortung von politischen und wirtschaftlichen Hebeln

00:05:07: Marie Heitfeld: hin ins Alltagsverhalten von einzelnen Individuen.

00:05:11: Marie Heitfeld: Und der dritte Punkt ist auch aus einer psychologischen Perspektive, dass für viele Menschen, je mehr

00:05:21: Marie Heitfeld: dieser globalen Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, bewusst sind. Und das ist seit Fridays for Future

00:05:26: Marie Heitfeld: zumindest auch in Bezug auf die Klimakrise viel stärker davor als davor. Desto eher suchen sie natürlich auch

00:05:32: Marie Heitfeld: noch Handlungsoptionen. Und wenn sie dann vielleicht gerade was über die Kipppunkte erfahren haben oder

00:05:38: Marie Heitfeld: das Ausmaß einfach der Folgen der Klimakrise bewusster wird und dann ist so die Handlungsoption, die bekannt

00:05:44: Marie Heitfeld: ist oder die auch vielleicht in dem Bildungsformat vermittelt wird, eine wie, ja, du kannst ja ein bisschen öfter

00:05:50: Marie Heitfeld: Radfahren und ein bisschen mehr Strom sparen oder so, dann kann sich das oft anfühlen,

00:05:55: Marie Heitfeld: wie so ein Tropfen auf einem heißen Stein, wenn eben diese Handlungsoptionen einfach

00:05:58: Marie Heitfeld: von der Größe nicht annähernd irgendwie zur Größe der Herausforderungen passen.

00:06:03: Daniela Baum: Es gibt ja auch diese CO2-Fußabdruckmesser, also diese Online-Tools, wo man seinen Fußabdruck messen kann.

00:06:10: Daniela Baum: Und das sorgt ja auch durchaus für Frustration, zumindest wenn man als Deutsche oder Deutscher da seine Werte eingibt,

00:06:18: Daniela Baum: und merkt, man kommt eigentlich nie so weit runter, wie es eigentlich notwendig wäre.

00:06:24: Daniela Baum: Ganz einfach aus der Tatsache heraus, dass wir hier in Deutschland leben. Und letzten Endes diese ganze Infrastruktur, die ganze Wirtschaft, die wir hier haben, so energieintensiv ist,

00:06:36: Daniela Baum: dass sie, ja, das ist umgelegt auf die ganze Menschheit, schon so ein großer Grundumsatz oder so eine große Menge an Emissionen ist,

00:06:46: Daniela Baum: dass wir das gar nicht individuell reduzieren können mit unserem eigenen Verhalten.

00:06:52: Marie Heitfeld: Voll, das ist der vierte Grund für den Perspektivwechsel vom Fuß zum Handabdruck. Je eher wir Handlungsoptionen von uns erkennen, die vielleicht auch zur Größe des Problems passen, desto eher entwickeln wir eine Selbstwirksamkeitserwartung.

00:07:06: Marie Heitfeld: Also desto eher haben wir dann vielleicht das Gefühl, okay, mit diesen etwas größeren Handlungsoptionen kann ich vielleicht auch wirklich einen Unterschied machen in meinem Umfeld.

00:07:14: Marie Heitfeld: Und desto eher komme ich dann vielleicht auch ins Handeln. Das macht Mut und ist deswegen auf einer psychologischen Ebene auch total wichtig meines Erachtens.

00:07:24: Marie Heitfeld: Und die Kollegen vom Institut Futur haben dafür sogar einen Begriff geprägt. Wir nennen das den Epistemic Fit, also die Passung von Handlungsoptionen zur Problemgröße.

00:07:34: Daniela Baum: Das Institut Futur ist an der Freien Universität Berlin ein Institut, das sich mit Bildungskonzepten beschäftigt.

00:07:41: Daniela Baum: Wie kommt denn jetzt der Handabdruck da ins Spiel?

00:07:47: Daniela Baum: Genau, dieser Perspektivwechsel vom Fuß auf den Handabdruck.

00:07:51: Marie Heitfeld: Der Handabdruck beinhaltet eigentlich zwei Fokusverschiebungen oder Perspektivwechseln,

00:07:57: Marie Heitfeld: den mit dem Fußabdruck vergleicht. Und zwar ist das einmal der Wechsel von einem eher negativen

00:08:04: Marie Heitfeld: Framing beim Fußabdruck auf dies sollst du nicht tun, das sollst du weniger tun, Reduktion und

00:08:11: Marie Heitfeld: Verzicht. Und der Handabdruck will als Gegenmodell ein positives, handungsmotivierendes Framing aufmachen,

00:08:19: Marie Heitfeld: in dem er eben sagt oder zeigt, dies kannst du tun, das kannst du positives hinterlassen in der

00:08:26: Marie Heitfeld: Welt, eine positive Wirkung, eine positive Veränderung. Das heißt, das ist der erste

00:08:32: Marie Heitfeld: Perspektivwechsel, der auch aus psychologischer Perspektive sicherlich sinnvoll ist, um Menschen

00:08:36: Marie Heitfeld: Lust auf Veränderung zu machen. Und der zweite Perspektivwechsel macht eher den Shift von,

00:08:43: Marie Heitfeld: individuellen Verhaltensänderungen, das hatten wir ja gerade schon, was die Grenzen davon

00:08:49: Marie Heitfeld: sind, hin zu Handlungsoptionen, die jeder einzelne von uns in seinem Umfeld hat, in den

00:08:54: Marie Heitfeld: Rahmenbedingungen und Strukturen um uns herum, wo wir da gemeinsam mit anderen Hebel in Bewegung

00:09:00: Marie Heitfeld: setzen können, sodass wir nicht nur unser eigenes Verhalten nachhaltiger verändern, sondern das ist für alle sozusagen, die sich in diesem Umfeld dann bewegen, leichter und

00:09:11: Marie Heitfeld: naheliegender oder preiswerter wird sich nachhaltig zu verhalten. Das heißt, der Shift vom individuellen Verhalten hin zur gemeinsam erwirkten Strukturveränderung.

00:09:20: Daniela Baum: Wir arbeiten ja auch in dem Kontext viel mit diesem Bild der schiefen Ebene. Vielleicht kannst du das Bild auch nochmal kurz erläutern, was das bedeutet.

00:09:28: Marie Heitfeld: Was ist das, was Sie hier in der Gesellschaft für die Einzelnen und die Einzelnen in unserer Gesellschaft, die sich nachhaltig verhalten möchten, oft noch schwerer hat und wie eine Kugel die schiefe Ebene hochschieben muss, wie eine Sisyphusarbeit machen muss.

00:09:46: Marie Heitfeld: Und die Idee des Handabdrucks ist es eben diese schiefe Ebene dann zu kippen, sodass der Einzelne, der sich nachhaltig verhalten möchte, das sehr viel leichter tun kann bzw. das einfach von alleine tut, weil nachhaltiges Verhalten der neue Standard ist.

00:09:59: Marie Heitfeld: Vielleicht ein Beispiel kurz dazu, um es ein bisschen greifbarer zu machen, dass ich zum Beispiel nicht nur selber den Stromanbieter wechsle oder selber mehr Fahrrad fahre, sondern mich stattdessen dafür einsetze,

00:10:10: Marie Heitfeld: dass in meiner Stadt der Standardstrom bei meinem Versorger erneuerbarer ist, dass ich mich also nicht aktiv entscheiden muss, sondern dass das die Standardoption für alle ist oder dass ich mich im Fahrrad Beispiel in meiner Stadt dafür einsetze, dass es eine bessere Fahrradinfrastruktur gibt, bessere Fahrradwege.

00:10:28: Daniela Baum: Vielleicht nochmal einen ganz kurzen Schritt zurück, wo das ganze Konzept herkommt.

00:10:34: Daniela Baum: Das ist nämlich tatsächlich ein Konzept, das wir übernommen haben von einer Partnerorganisation aus Indien,

00:10:41: Daniela Baum: dem CEE, das Center for Environment Education. Und da gab es vor einigen Jahren einen Wettbewerb. Es sollten positive Symbole gefunden werden für Nachhaltigkeitsengagement.

00:10:56: Daniela Baum: Und da war dann so ein kleines Mädchen, die Shria, die hat ihre Hand in Farbe getunkt und auf ein Blatt Papier gedrückt und hat gesagt so,

00:11:08: Daniela Baum: ich möchte nicht mehr die ganze Zeit nur drauf gucken, was ich alles weniger machen soll, sondern das ist jetzt meine Hand.

00:11:15: Daniela Baum: Das ist das Symbol dafür, dass ich was machen kann, dass ich aktiv werden kann und was für die Nachhaltigkeit tun kann.

00:11:22: Daniela Baum: Und damit kam sozusagen dieser Handabdruck in der Form ins Leben.

00:11:28: Daniela Baum: Und wir haben das dann aufgegriffen und weiterentwickelt.

00:11:32: Daniela Baum: Wir sind auch nicht die einzigen, die mit dem Handabdruck arbeiten. Aber was ist das Spezielle von sozusagen der German Watch Style des ganzen?

00:11:43: Daniela Baum: Also was ist unsere Prägung des Handabdrucks?

00:11:46: Marie Heitfeld: Das was für uns halt so zentral ist und was sozusagen die Gemwatch Variante ausmacht, ist dieser zweite Perspektivwechsel, den ich eben beschrieben habe, also diese.

00:11:58: Marie Heitfeld: Anspruch Strukturen und Rahmenbedingungen irgendwie um uns herum bleiben zu verändern, da strategisch dran zu gehen,

00:12:05: Marie Heitfeld: da politisch und systemisch zu denken und das eben in unserer Bildungsarbeit zu vermitteln.

00:12:10: Marie Heitfeld: Und für uns ist quasi dann ein Handabdruck hinterlassen, wenn eben die Menschen, die

00:12:15: Marie Heitfeld: sich dafür engagiert haben für eine Veränderung, wie ich es eben beschrieben habe, am Arbeitsplatz

00:12:19: Marie Heitfeld: oder in der Kommune, das kann aber auch in der Schule oder in der Hochschule sein, das kann in meinem Quartier sein, das kann aber auch auf einer Landes- oder bundespolitischen

00:12:27: Marie Heitfeld: Ebene sein. Also die Handlungsebene des Handabdrucks ist da, wo ich Strukturen und Rahmenbedingungen

00:12:32: Marie Heitfeld: in meinem Umfeld kenne und mir vorstellen kann, eine Veränderung zu bewirken, das war

00:12:35: Marie Heitfeld: auch als kleiner Exkurs. Und für uns ist ein Handabdruck eben dann hinterlassen, wenn eine

00:12:40: Marie Heitfeld: Gruppe, die sich engagiert, beispielsweise für ein nachhaltigeres Ernährungsangebot,

00:12:46: Marie Heitfeld: in der Kantine, dass wenn die die Schule beenden, das Studium beenden oder aus irgendeinem Grund

00:12:50: Marie Heitfeld: wegziehen, die Gruppe sich auflöst, dass dann diese Veränderung, die sie bewirkt haben,

00:12:55: Marie Heitfeld: trotzdem bleibt. Das heißt, dass sie in den Strukturen oder Rahmenbedingungen, in irgendwelchen Richtlinien oder Vorgaben verankert ist.

00:13:03: Marie Heitfeld: Und genau das finden wir besonders wichtig und reizvoll an dieser Handabdruckidee,

00:13:07: Marie Heitfeld: dass es eben nicht nur, sagen wir mal, eine Kleidertauschparty ist oder so.

00:13:10: Marie Heitfeld: Das kann ein Schritt auf dem Weg zu einem Handabdruck sein, aber es ist noch nicht eine bleibende strukturelle Veränderung.

00:13:17: Daniela Baum: Wir sagen ja auch explizit, es ist ein Bildungs- und Engagementkonzept. Also es ist halt einmal der Bildungsaspekt.

00:13:23: Daniela Baum: Und mit dem Bildungskonzept wenden wir uns auch sehr viel an die sogenannten BildungsmultiplikatorInnen.

00:13:30: Daniela Baum: Also das sind Lehrkräfte an Schulen, aber auch Menschen, die außerhalb der Schule Bildungsangebote machen

00:13:38: Daniela Baum: und die vielleicht in ihren Methoden, in ihren Ansätzen transformativer werden möchten.

00:13:44: Daniela Baum: Und wir wenden uns aber auch mit der Idee dieses Handabdrucks direkt an Menschen, die sich engagieren möchten,

00:13:50: Daniela Baum: die sich vielleicht auch schon engagieren und die überlegen, wie können wir dann noch effektiver werden mit unserem Engagement?

00:13:58: Daniela Baum: Wie können wir wirklich nachhaltig die Strukturen verändern um uns herum und geben mit diesem Handabdruck und auch den Methoden,

00:14:05: Daniela Baum: die wir dazu entwickelt haben, da Beispiele und Motivation und machen Mut dafür, dass

00:14:12: Daniela Baum: sie in ihrem Engagement strukturvereinander werden.

00:14:16: Daniela Baum: Wir arbeiten ja jetzt schon ein paar Jahre mit dem Handabdruckkonzept.

00:14:21: Daniela Baum: Ich glaube, das dürften schon so sieben, acht Jahre sein, seit der Veröffentlichung,

00:14:27: Daniela Baum: der ersten Franchüre dazu. Mandel mit Hand und Fuß, genau. Ihr findet auch in unseren Show Notes den Link dazu.

00:14:34: Daniela Baum: Große Empfehlung da mal reinzuschauen.

00:14:37: Daniela Baum: Das ist 2015 erschienen und seitdem ist so einiges passiert und wir haben eine ganze

00:14:41: Daniela Baum: Menge Workshops angeboten auch dazu und noch weitere Materialien entwickelt.

00:14:45: Daniela Baum: Vielleicht magst du mal so einen kurzen Abriss geben davon, was German Watch so alles gemacht

00:14:50: Daniela Baum: hat und was vielleicht auch Leuten, die jetzt zuhören, hilfreich sein könnte für deren

00:14:56: Daniela Baum: Arbeit wiederum.

00:14:57: Marie Heitfeld: Es gibt Zielgruppen, Menschen, wo es erstmal vielleicht darum geht, gerade auch Menschen, die sich vielleicht auch viel Sorgen machen, ein bisschen mutlos sind in Bezug auf die globalen Krisen und sich fragen, was können wir überhaupt noch tun, es ist vielleicht schon so spät und so.

00:15:13: Marie Heitfeld: Also würde ich mal sagen, gerade bei diesen Menschen ist überhaupt dieser Perspektivwechsel

00:15:19: Marie Heitfeld: vom Fuß zum Handabdruck oftmals interessant. Also eben dieses Aufzeigen von, okay, da gibt es vielleicht doch noch Handlungsoptionen,

00:15:26: Marie Heitfeld: die vielleicht nicht in einem Schlag die ganze Welt verändern, aber mit denen man irgendwie

00:15:30: Marie Heitfeld: eine größere Wirkung erzielen kann. Wie wir bei German Watch sagen, ein Unterschied, der nicht im Rauschen untergeht, so, wo ich

00:15:36: Marie Heitfeld: irgendwie was bewirken kann, was ein bisschen größer ist als meine eigene individuelle Verhaltensänderung.

00:15:40: Marie Heitfeld: Und genau, um diesen Perspektivwechsel anzustoßen, haben wir uns natürlich Gedanken gemacht,

00:15:45: Marie Heitfeld: wie kann man das machen. Und eine Sache, die dabei rausgekommen ist, ist der Handelomat.

00:15:51: Marie Heitfeld: Der Handelomat ist ein recht niedrigschwelliges Tool.

00:15:54: Marie Heitfeld: Das gibt es einmal in analog und einmal in digital, in dem man verschiedene Satzteile

00:16:00: Marie Heitfeld: quasi zusammensetzen kann.

00:16:02: Marie Heitfeld: Und was sich da eben zusammensetzt, ist eigentlich basierend auf vier Fragen, die sich durch.

00:16:08: Marie Heitfeld: Alles Mögliche durchziehen. Und dieser rote Faden, da ist die erste Frage, wofür brennst du?

00:16:13: Marie Heitfeld: Also was ist wirklich dein Herzensthema, was dir total wichtig ist oder was dir im Alltag

00:16:17: Marie Heitfeld: einfach viel bedeutet? Ist es irgendwie im Ernährungsbereich?

00:16:20: Marie Heitfeld: Ist es im Mobilitätsbereich? Ist es Partizipation? oder ist es eine nachhaltige Digitalisierung? Also der Handwerbdruck ist erstmal offen für verschiedene Themen,

00:16:29: Marie Heitfeld: sodass Menschen mit ganz unterschiedlichen Themen eben damit arbeiten können.

00:16:32: Marie Heitfeld: Und es gibt nicht ein Vorgabethema.

00:16:34: Marie Heitfeld: Die zweite Frage ist dann, auf was für einer Ebene kannst du dir vorstellen, aktiv zu werden? Also in welchen Rahmenbedingungen oder in welchen Systemen bist du Teil?

00:16:44: Marie Heitfeld: Ist es deine Schule? Ist es dein Arbeitsplatz? Ist es deine Kommune, deine Stadt?

00:16:48: Marie Heitfeld: Das Konzept ist an der Stelle auch offen für Menschen, die an verschiedenen Punkten im Leben stehen

00:16:52: Marie Heitfeld: und somit an verschiedenen Stellen auch ansetzen würden.

00:16:55: Marie Heitfeld: Und ganz wichtig ist uns an der Stelle auch nicht, je höher desto besser.

00:16:59: Marie Heitfeld: Natürlich, wenn ich auf landespolitischer Ebene aktiv werde, ist der Wirkradius sozusagen vielleicht ein bisschen größer als wenn ich es in meiner Schule tue.

00:17:06: Marie Heitfeld: Allerdings ist natürlich die Erfolgswahrscheinlichkeit von einem Handabdruckprojekt auch höher, wenn ich da ansetze, wo ich vielleicht Entscheidungsträger innen oder zumindest Entscheidungstrukturen

00:17:15: Marie Heitfeld: kenne und weiß, wie da auch eine Veränderung passieren könnte. Und dann wäre die dritte Frage ja, wie gehe ich vor?

00:17:21: Marie Heitfeld: Wahrscheinlich die schwierigste Frage. Was ist mein Hebel? Wie kann ich da strategisch eine Veränderung anstoßen? Darum rankt sich natürlich auch ein großer Teil unserer Arbeit.

00:17:30: Marie Heitfeld: Und die vierte Frage ist, mit wem tue ich mich zusammen? Wer können meine MitstreiterInnen sein? So ein bisschen auch vor dem Hintergrund, dass wir sagen, eigentlich einen Handabdruck,

00:17:40: Marie Heitfeld: hinterlässt man selten allein. Also das ist etwas, was man mit Verbündeten, mit MitstreiterInnen macht. Das können KollegInnen sein, FreundInnen. Das können aber auch unerwartete Verbündete sein, die vielleicht meinen Gesprächspartner noch mehr überraschen und dann dementsprechend überzeugen. Und die fünfte Frage wäre dann so ein bisschen, wie vielen Menschen kann ich nachhaltiges Verhalten erleichtern, wenn ich eine Veränderung anstoße?

00:18:00: Daniela Baum: Wir nennen das manchmal so Entscheidungspfad, den auch wirklich Engagierte nutzen können, wo sich Gruppen zusammensetzen können und sagen können, was wollen wir denn jetzt genau machen,

00:18:09: Daniela Baum: was ist unser Thema und wie können wir da vorgehen, so step by step.

00:18:13: Marie Heitfeld: So kann man eben in diesem Handelomat für sich erste Ideen entdecken, was denn dieser Handabdruck überhaupt bedeutet. Und deswegen habe ich mit dem Handelomart angefangen, weil es ist so ein bisschen der niedrigschwelligste spielerische Einstieg und Hilfestellung eben für diesen Perspektivwechsel.

00:18:28: Daniela Baum: Vielleicht können wir das auch anhand eines anderen Tools, was wir gemeinsam mit Brot für die Welt entwickelt haben, mit der wir uns mit Brot für die Welt und mit Brot für die Welt zusammenfassen.

00:18:34: Daniela Baum: Das ist ein sehr schönes, sehr spielerisches Tool. Vielleicht können wir das auch anhand eines anderen Tools, was wir gemeinsam mit Brot für die Welt entwickelt haben,

00:18:43: Daniela Baum: noch mal ein bisschen plastischer machen, welche Hebel es denn überhaupt so gibt. Wir haben mit Brot für die Welt zusammen eine,

00:18:49: Daniela Baum: Webseite, den sogenannten Handabdrucktest,

00:18:53: Daniela Baum: entwickelt. Handabdruck.eu ist die,

00:18:57: Daniela Baum: Website-Adresse. Ihr findet das auch in den Show Notes. und schau doch gerne mal rein, denn was kann man da machen, Marie?

00:19:05: Marie Heitfeld: Da kann man, wie es viele vielleicht von dem Fußabdrucktest kennen, einen Test machen, Fragen beantworten, die sich übrigens auch an diesem roten Faden entlanghangeln.

00:19:14: Marie Heitfeld: Es sind auch ein paar Fragen noch dabei zum Aktionstyp, sage ich mal in Anführungsstrichen, also wie engagiere ich mich gerne, was bin ich so für ein Typ.

00:19:24: Marie Heitfeld: Und man bekommt am Ende, im Gegensatz zum Handelomat, eine sehr konkrete und recht spezifische

00:19:30: Marie Heitfeld: und längere ausformulierte Handlungsidee. Und darin befindet sich erstmal noch mal eine kurze Problembeschreibung, also was ist überhaupt,

00:19:38: Marie Heitfeld: die Herausforderung und dann findet sich da eben eine Idee, was man denn tun könnte, um an dieser Stelle einen positiven, bleibenden Handabdruck zu hinterlassen.

00:19:47: Marie Heitfeld: Das beinhaltet auch Punkte der strategischen Herangehensweise, also zum Beispiel, wenn

00:19:53: Marie Heitfeld: ich mich im Bereich Ernährung in meiner Region dafür einsetzen möchte, dass es eine stärkere

00:20:00: Marie Heitfeld: Zusammenarbeit von lokalen LandwirtInnen und öffentlichen Einrichtungen gibt, um diese

00:20:05: Marie Heitfeld: irgendwie so biologisch, saisonal, regional mit Lebensmitteln zu versorgen.

00:20:09: Marie Heitfeld: In dem Test bekommt man dann eben verschiedene Tipps, wie man dann, wenn man so was starten möchte, da herangehen könnte.

00:20:15: Marie Heitfeld: Und dass es zum Beispiel total wichtig ist, ganz, ganz früh die verschiedensten Akteursgruppen gemeinsam an den Tisch zu holen und einzubinden und deren Bedürfnisse, Herausforderungen

00:20:23: Marie Heitfeld: und Wünsche irgendwie mit einzubinden.

00:20:25: Marie Heitfeld: Dass es vielleicht auch klug sein kann, die Medien mit direkt mit einzubinden.

00:20:29: Marie Heitfeld: Also solche strategischen Herangehensweisen werden da beschrieben und man bekommt direkt,

00:20:34: Marie Heitfeld: auch zwei, drei positive Beispiele, wo denn der eine oder andere Ansatz schon geglückt

00:20:39: Marie Heitfeld: ist. Man hat gute Beispiele, die Mut machen, dass man erkennt, das ist nicht eine total abgefahrene

00:20:43: Marie Heitfeld: Idee einfach nur, sondern das ist wirklich schon irgendwo passiert und man hat dann auch

00:20:48: Marie Heitfeld: die Möglichkeit, seine ersten Schritte schon so ein bisschen in eine Reihenfolge zu bringen.

00:20:53: Daniela Baum: Das eine ist ja mit dem Handabdruck zu ermutigen, aktiv zu werden.

00:20:59: Daniela Baum: Aber letzten Endes, also auch um diese ganzen Hebel zu bewegen, braucht es ja auch bestimmte,

00:21:03: Daniela Baum: Fähigkeiten, um tatsächlich aktiv werden zu können.

00:21:07: Daniela Baum: Und das ist ja auch ein ganz wichtiges Anliegen zu sagen oder darüber zu reflektieren, okay, welche Fähigkeiten sind das?

00:21:13: Daniela Baum: Wen brauche ich noch vielleicht dazu in meiner Gruppe? Aber wie gehen wir denn überhaupt vor?

00:21:19: Daniela Baum: Welche Skills brauchen wir, um aktiv werden zu können.

00:21:24: Daniela Baum: Letztlich ist das ja auch ein Teil, wo wir drauf schauen in unserer Bildungsarbeit, wo wir sagen, transformative Bildungsarbeit hat auch den Auftrag letzten Endes den Leuten,

00:21:36: Daniela Baum: das mit an die Hand zu geben.

00:21:38: Marie Heitfeld: Ja, ich würde sagen, das ist sogar der größte Teil eigentlich unserer Arbeit zum Handabdruck, weil genau, ich den Eindruck habe, viele Menschen wollen eben aktiv werden, suchen nach Handlungsoptionen und die große Frage ist, wie? Wie kann ich denn einen Unterschied machen?

00:21:50: Marie Heitfeld: Wie kann ich das denn angehen? Wie kann ich bei mir im Verein denn losstarten? Wie mache ich das so?

00:21:57: Marie Heitfeld: Und genau, wenn wir über das Wie und das Handwerkszeug sprechen, entwickeln wir natürlich nicht nur Materialien, sondern sind auch in Workshops, in Gesprächen, in Prozessen mit Engagierten mit involviert.

00:22:10: Marie Heitfeld: Und da haben wir jetzt seit einem Dreivierteljahr ein Programm laufen, das heißt auch Handwerkszeug für Zukunftshandeln.

00:22:17: Marie Heitfeld: Was entstanden ist, weil wir gemerkt haben, okay, wir geben öfter Workshops.

00:22:21: Marie Heitfeld: Und im besten Fall findet irgendwie dieser Perspektivwechsel statt vom Fuß zum Handabdruck.

00:22:26: Marie Heitfeld: Es gibt irgendwie so ein Aha-Moment.

00:22:28: Marie Heitfeld: Leute sind motiviert, entwickeln ihre Ideen und wollen aktiv werden.

00:22:32: Marie Heitfeld: Und dann sind wir aber als Bildungsakteur im auslöschen Kontext erstmal wieder raus.

00:22:36: Marie Heitfeld: Und ganz viele Herausforderungen, wenn man sich natürlich so engagiert, dass man Strukturen.

00:22:41: Marie Heitfeld: Und Rahmenbedingungen um sich herum verändern möchte.

00:22:43: Marie Heitfeld: Diese Herausforderungen, die einem dann begegnen, treten irgendwann im Handeln auf. Die antizipiert man vielleicht auch nicht alle vorher.

00:22:49: Marie Heitfeld: Und dieses Programm, was wir jetzt entwickelt haben, haben wir deswegen gesagt, boah, eigentlich

00:22:53: Marie Heitfeld: müssen wir Gruppen über einen längeren Zeitraum begleiten und denen die Möglichkeit geben,

00:22:58: Marie Heitfeld: bedarfsorientiert, dann zu sagen, wir brauchen gerade eigentlich irgendwie ein Training zum,

00:23:03: Marie Heitfeld: Sprechen mit EntscheidungsträgerInnen oder wir brauchen gerade Unterstützung beim Entwickeln

00:23:07: Marie Heitfeld: von einer Kommunikationsstrategie oder wir brauchen gerade Unterstützung eigentlich nochmal zu

00:23:10: Marie Heitfeld: reflektieren, wo eigentlich der für uns wirksamste und aber auch gleichzeitig der Ebel ist, der uns

00:23:14: Marie Heitfeld: Freude bereitet, dass wir uns irgendwie priorisieren und fokussieren müssen, wie wir vorgehen oder wir

00:23:18: Marie Heitfeld: ja auch dieses Thema Resilienz, wir brauchen irgendwie ein Training dazu, wie wir in unserem

00:23:23: Marie Heitfeld: Engagement langfristig gesund bleiben und miteinander uns gut zusammenarbeiten können.

00:23:27: Marie Heitfeld: Und warum erzähle ich das? Auch so ein bisschen, weil ich glaube, dass das für die Bildungsarbeit,

00:23:33: Marie Heitfeld: die BNE insgesamt ein super wichtiges Feld ist, was in der Zukunft auch noch wachsen wird,

00:23:39: Marie Heitfeld: dass Bildungsakteure vor allem so Engagement-Begleiter sein können und sollten. Weil die

00:23:44: Marie Heitfeld: Dringlichkeit zum Handeln ist an den meisten Stellen klar. Es geht eben oft darum, wie kann ich denn,

00:23:49: Marie Heitfeld: mich für das, was mir wichtig ist, einsetzen und dabei zu unterstützen, dafür vielleicht auch

00:23:54: Marie Heitfeld: einfach einen Rahmen zu halten, wo sich Gruppen wiederholt treffen können, da vielleicht Expertinnen auch von allen für so eine Gruppe mit rein zu holen und.

00:24:01: Marie Heitfeld: Da vor allem, ja, dass das Handwerkszeug und die Entwicklung von diesem Handwerkszeug zu unterstützen, sehe ich als ein wichtiges Feld für die Zukunft für die Arbeit mit dem Handabdruck.

00:24:12: Daniela Baum: Das schießt ja auch genau diese Lücke, die so oft wahrgenommen wird, auch von ganz vielen Leuten in der Bildungsarbeit gesehen wird,

00:24:19: Daniela Baum: dass wir so viel wissen und dass wir auch in der Bildungsarbeit sehr viel auf dieses Wissen vermitteln wertgelegt haben,

00:24:25: Daniela Baum: aber dann, wo ist der Schritt ins Handeln hinein? Also wie kommen wir von diesem Wissen ins Handeln? Und das ist ja eine wunderbare Begleitung, dann zu sagen, wir lassen euch da sozusagen nicht stehen mit dem Wissen,

00:24:35: Daniela Baum: sondern unterstützen euch darin, motivieren euch dazu, empowern euch dazu, ins Handeln zu kommen.

00:24:43: Daniela Baum: Ja, dann dankt ihr, Marie, für dieses Gespräch über den Handabdruck, den strukturverändernden und politischen und gesellschaftlichen Handabdruck.

00:24:53: Daniela Baum: Und ich denke, es ist deutlich geworden, warum es diesen Perspektivwechsel braucht

00:24:59: Daniela Baum: vom Fußabdruck zum Handabdruck, weil es dringlich ist mit unserer gesellschaftlichen Veränderung, die vor uns liegt, weil es viel,

00:25:09: Daniela Baum: zu langsam ist, wenn wir die Verantwortung auf die Individuen abschieben und weil auch

00:25:14: Daniela Baum: die Nachfrage nach angemessenen Handlungsoptionen angesichts dieser großen globalen Krisen,

00:25:18: Daniela Baum: die wir haben, einfach immer größer wird und der Handabdruck da einerseits ein positives

00:25:25: Daniela Baum: Framing auch dafür bietet, also ein positives Bild dafür, wie wir aktiv werden können

00:25:30: Daniela Baum: und die Menschen dazu ermutigt, ins Handeln zu kommen.

00:25:34: Daniela Baum: Aber einfach auch die Handlocksoptionen dann passender sind dafür,

00:25:40: Daniela Baum: tatsächlich die Veränderungen in der Gesellschaft, die wir brauchen, rasch voranzubringen und in größeren Schritten.

00:25:48: Daniela Baum: Und wir haben nochmal deutlich gemacht, wie wir mit dem Handabdruck arbeiten, eben auch diesen strukturverändernden Ansatz sehr stark machen und was so der rote Faden ist, mit dem wir durch Handabtrock-Projekte gehen.

00:26:02: Daniela Baum: Also diese Frage nach dem Herzensthema, was wir haben, die Frage nach der Handlungsebene,

00:26:07: Daniela Baum: auf der wir ansetzen können, welche Hebel wir überhaupt umlegen möchten, mit wem wir das machen möchten und wie viele Menschen wir damit erreichen möchten.

00:26:17: Daniela Baum: Und dass es uns natürlich auch darum geht, das passende Handwerkszeug dazu zu vermitteln Das ist für sehr wichtig halten, auch Menschen zu begleiten in ihrem Engagement, also nicht stehen zu bleiben bei der Wissensvermittlung und der theoretischen Vermittlung davon,

00:26:34: Daniela Baum: wie sowas aussehen könnte, sondern tatsächlich noch viel stärker reinzugehen in die Begleitung von Engagement für die Transformation.

00:26:45: Elisa Thomaset: Das war die zweite Folge in unserer neuen Reihe Transformation gestalten lernen im GermanWatch Podcast.

00:26:51: Elisa Thomaset: Wenn ihr gerne noch mehr über transformative Bildung und das Engagementkonzept des gesellschaftlichen Handhabdrucks lernen wollt,

00:26:57: Elisa Thomaset: schaut doch mal in die Show Notes dieser Folge.

00:26:59: Elisa Thomaset: Dort findet ihr zahlreiche Links zu weiteren Info- und Bildungsmaterialien rund um das Thema. In zwei Wochen sprechen wir in einer neuen Folge dieser Reihe über das UNESCO Programm BNE 2030,

00:27:10: Elisa Thomaset: und inwiefern uns dieses auf dem Weg hin zu einer transformativen Bildung für nachhaltige Entwicklung Rückenwind gibt.

00:27:16: Elisa Thomaset: Wenn ihr wissen wollt, was es mit diesem Programm auf sich hat, abonniert unseren Podcast und bleibt so immer auf dem Laufenden, wann eine neue Folge erscheint. Wir freuen uns über eure Kommentare und Anregungen zu dieser und unseren weiteren Folgen. Schreibt dazu einfach eine Mail an podcast.germanwatch.org.

00:27:33: Elisa Thomaset: Diese Podcastfolge wurde gefördert von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie durch die Postcode-Lotterie.