Welche Chancen bietet das UNESCO-Programm BNE 2030? (Transformation gestalten lernen #3)

Shownotes

Das UNESCO-Programm BNE 2030 hat das Potenzial, eine transformativere Bildung für nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Um die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bis 2030 zu erreichen, braucht es Menschen, die sich politisch engagieren und Strukturen verändern wollen und können. BNE 2030 nimmt genau das in den Blick und fordert dazu auf, mit den Lernenden in den realen politischen Raum zu treten. Außerdem sollen Schulen und andere Bildungsinstitutionen selber zu Orten der Nachhaltigkeit werden. Wie das aussehen kann, erfahrt ihr in dieser Folge von unseren Kolleg:innen Stefan Rostock und Daniela Baum aus dem BNE-Team.
Vor allem kommt es nun darauf an, dem „geduldigen Papier“ Leben einzuhauchen. Dafür müssen es Bildungsakteur:innen und vor allem das Leitungspersonal von Bildungseinrichtungen besser wahrnehmen und umsetzen. Eine kritische Reflexion der Bildungspraxis in allen Fächern und Themengebieten ist dabei unerlässlich – ebenso wie das Verständnis von Nachhaltigkeit als das zentrale Wertekonzept für unsere Gesellschaft.


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Idee: Daniela Baum

Redaktion: Elisa Thomaset

Schnitt: Franca Bruder

Musik: perplex


Diese Folge wurde gefördert von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie von der Postcode-Lotterie.

Transkript anzeigen

00:00:00: Stefan Rostock: UNESCO BNE 2030 ist ein besonders gutes Dokument, was vielen Bildungsmultiplikatoren Rückenwind gibt, ihre eigene Arbeit transformativer zu gestalten. Aber bloß deswegen ändert sich ja nichts, sondern es muss in den Schulen, es muss bei den außerschulischen Akteuren,

00:00:19: Stefan Rostock: es muss in den Schulministerien gelesen werden, verstanden werden und dann umgesetzt werden.

00:00:26: Stefan Rostock: Und dieser Prozess hat kaum angefangen.

00:00:29: Elisa Thomaset: Hallo und herzlich willkommen zur dritten Folge unserer Reihe Transformation gestalten lernen im GermanWatch Podcast.

00:00:36: Elisa Thomaset: In dieser Reihe diskutieren unsere KollegInnen aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung,

00:00:41: Elisa Thomaset: kurz BNE, miteinander und mit GastInnen,

00:00:44: Elisa Thomaset: wie wir mit Bildung und transformativen Engagement gesellschaftliche Strukturen verändern können.

00:00:49: Elisa Thomaset: Ihr fragt euch, was es mit dem Begriff der transformativen Bildung auf sich hat und wie man diese in die Praxis umsetzen kann?

00:00:56: Elisa Thomaset: Dann hört euch doch erstmal die ersten beiden Folgen dieser Reihe an.

00:00:59: Elisa Thomaset: Dort erklären unsere KollegInnen, was sich hinter dem Begriff verbirgt und wie er bei der Gestaltung von BNE angewandt werden kann. Heute geht es um das UNESCO Programm BNE 2030 und die Frage, inwiefern es uns dabei unterstützt, Bildung für nachhaltige Entwicklung transformativ zu gestalten.

00:01:15: Elisa Thomaset: Und keine Sorge, auch wenn ihr von diesem Programm noch nie gehört habt, heute lernt ihr gemeinsam mit unseren ExpertInnen aus dem BNE-Team, was es damit auf sich hat. Viel Spaß beim Zuhören!

00:01:26: Daniela Baum: Wir sitzen hier wieder in der kleinen Transformationskeimzelle bei GermanWatch

00:01:31: Daniela Baum: in den Büros des Teams für Bildung für Nachhaltige Entwicklung, kurz BNE.

00:01:36: Daniela Baum: Mein Name ist Daniela Baum, ich bin Referentin für BNE und mit mir zusammen sitzt hier mein Teamleiter, der Stefan Rostock.

00:01:46: Daniela Baum: Und ich freue mich sehr, dass ich mich heute mit ihm über dieses UNESCO-Programm BNE 2030 unterhalten kann.

00:01:53: Daniela Baum: Und ich fange mal an mit einem Motto dieses Programms, das heißt nämlich,

00:01:59: Daniela Baum: BNE in Aktion ist grundsätzlich Bürger in sein in Aktion.

00:02:04: Daniela Baum: Was genau heißt das denn eigentlich?

00:02:06: Stefan Rostock: Ich greife mal gerade zurück und gehe mal so ein bisschen auf die Geschichte ein von BNE 2030, dann versteht man nämlich nochmal besser, warum hier wirklich der Bürger in

00:02:15: Stefan Rostock: all seinen Rollen gefordert ist. Als der UN-Prozess lief, die SDGs zu entwickeln, da hat die UNESCO gerade ihr Weltaktionsprogramm gestartet und die haben gesagt, wir brauchen unbedingt dann mehr Zeit für ein größeres Programm und haben absichtlich das Weltaktionsprogramm,

00:02:34: Stefan Rostock: kürzer angelegt, vier Jahre, 2014 bis 2019. Und in dieser Zeit wurden in vielen internationalen

00:02:44: Stefan Rostock: Konferenzen dann Ideen gesammelt, wie ein UNESCO-Programm aussehen muss, was zum Ziel

00:02:49: Stefan Rostock: hat, alle SDGs umzusetzen. Und hier geht es also nicht nur um SDG 4 Bildung oder noch

00:02:57: Stefan Rostock: enger SDG 4.7, also Bildung für nachhaltige Entwicklung, Menschenrechtsbildung und andere

00:03:02: Stefan Rostock: Punkte, sondern UNESCO BNE 2030 ist das UNESCO-Programm zur Umsetzung aller SDGs.

00:03:08: Stefan Rostock: Und das ist schon so der erste Hinweis darauf, dass hier alle Menschen in all ihren Rollen.

00:03:15: Stefan Rostock: Gefordert sind. Und auch in allen Berufen, in allen Bereichen, im Bereich lebenslanges Lernen gibt UNESCO

00:03:25: Stefan Rostock: BNE 2030 Anregungen, Menschen auf den Weg hin zur sozialökologischen Transformation

00:03:31: Stefan Rostock: zu bringen und ja auch mitzunehmen, auch zu begeistern diesen Weg mitzugehen.

00:03:36: Daniela Baum: Genau nochmal vielleicht ganz kurz, die SDGs, das sind ja die Sustainable Development Goals,

00:03:41: Daniela Baum: also die globalen Nachhaltigkeitsziele oder globalen Ziele für nachhaltige Entwicklungen,

00:03:46: Daniela Baum: die 2015 verabschiedet wurden auf Ebene der Vereinten Nationen und wo sich tatsächlich

00:03:52: Daniela Baum: auch so gut wie alle Staaten dazu verpflichtet haben, die umzusetzen, bis 2030.

00:03:58: Daniela Baum: Deswegen auch der Titel BNE 2030, weil Bildung für nachhaltige Entwicklungen bis 2030 eben,

00:04:04: Daniela Baum: auch zur Umsetzung dieser SDGs beitragen soll.

00:04:09: Daniela Baum: Nochmal zurück zu dem Motto mit dem Bürger in Seien in Aktion.

00:04:13: Daniela Baum: Was verbindest du damit?

00:04:15: Stefan Rostock: Das eine ist Bürgerin in all seinen, ihren Rollen, dann aber auch Bildung in Aktion. Und wir haben an vielen Stellen viel zu verkopften Ansatz von Bildung.

00:04:28: Stefan Rostock: Das kam jetzt auch auf der COP ganz gut raus, wo in einer Umfrage Schüler sich beschwert haben, dass sie nicht noch mehr Poster über den Klimawandel malen sollen wollen,

00:04:38: Stefan Rostock: sondern dass sie aktiv werden wollen, Klimakrise anzugehen, Klimakrise abzumildern.

00:04:45: Stefan Rostock: Und genau dieses in Aktion gehen, das wird hier von den Bürgerinnen, das wird hier aber

00:04:51: Stefan Rostock: auch von Bildung für nachhaltige Entwicklung erwartet.

00:04:54: Daniela Baum: Was sind die ganz wesentlichen zentralen Punkte in diesem Programm, die du herausheben würdest?

00:05:00: Stefan Rostock: Es hat drei große Bereiche. Das eine ist so die individuelle Ebene. Dort wird gesprochen von persönliche Disruption, also Augenblicke, wo das Individuum weiterkommt

00:05:13: Stefan Rostock: in seiner persönlichen Entwicklung, aber Sensibilität, Empathie schwingt dort mit.

00:05:18: Stefan Rostock: Der zweite große Bereich ist dann der Bereich der gesellschaftlichen Transformation,

00:05:23: Stefan Rostock: die gesellschaftlichen Strukturveränderungen. Und der dritte Bereich ist der Bereich der technologischen Zukunft mit all ihren Herausforderungen und Chancen. Ich glaube,

00:05:33: Stefan Rostock: der wichtigste und auch der neueste Bereich für die UNESCO ist der Bereich der gesellschaftlichen Transformation, der Bereich der Strukturveränderung.

00:05:41: Stefan Rostock: Während das Weltaktionsprogramm vorher sich noch ganz stark auf die Integration von BNE

00:05:48: Stefan Rostock: in Bildungsstrukturen konzentrierte, ist jetzt eindeutig das Ziel, BNE so weiterzuentwickeln,

00:05:57: Stefan Rostock: dass es in Menschen in die Lage versetzt werden, gesellschaftliche Strukturen zu verändern. Die UNESCO hat an vielen Stellen ihre Reflektion in diesem Bereich gestartet.

00:06:10: Stefan Rostock: Das eine war die gestiegene Dringlichkeit. Wir leben in der Klimakrise und brauchen deswegen einen anderen Bildungsansatz.

00:06:18: Stefan Rostock: Und das zweite ist, dass die Mitgestaltung aller an den verschiedenen Zukünften stärker

00:06:27: Stefan Rostock: in den Mittelpunkt gerückt worden ist. Und daraus entstanden dann viele Aspekte, die sich in BNE 2030 finden. Also einmal reagieren auf die Urgency und viele verschiedene Herausforderungen sind da im Blick.

00:06:41: Stefan Rostock: Und das dritte ist, Menschen zu befähigen, die Zukunft, die sie sich wünschen, auch wirklich mitzugestalten.

00:06:48: Daniela Baum: Ein Punkt ist ja auch, den ich auch ganz spannend finde, dass da vor allen Dingen auch, was die Zielgruppen angeht,

00:06:54: Daniela Baum: da denkt man bei Bildung natürlich meistens erst mal an die jüngeren Generationen,

00:06:58: Daniela Baum: dass dort aber auch ganz explizit die Entscheidungsträger innen benannt werden als Zielgruppe.

00:07:05: Stefan Rostock: Ja, das ist faszinierend und das hat uns gefreut zu sehen, dass wir als Bildungsmultiplikatoren nicht länger darauf warten, bis die SIP-Klässler oder bis die außerschulischen Akteure später

00:07:17: Stefan Rostock: mal Entscheidungsträgerinnen sind, sondern die allererste Zielgruppe von BNE 2030 sind Entscheidungsträgerinnen, danach das Leitungspersonal von Institutionen und Organisationen und dann,

00:07:29: Stefan Rostock: erst kommen die typischen Zielgruppen von BNE Schüler, Eltern, Lehrer, Menschen und Gemeinschaften. Und dahinter steht natürlich auch die Erkenntnis, wir leben in Zeiten,

00:07:43: Stefan Rostock: gestiegener Urgenzie, gestiegener Dringlichkeiten. Wir brauchen die Transformation möglichst rasch.

00:07:48: Stefan Rostock: Und die, die die Verantwortung haben, diese Transformation in die Wege zu leiten und

00:07:53: Stefan Rostock: voranzubringen und weiterzutragen, sind Entscheidungsträgerinnen jetzt. Und deswegen ist in allen BNE-Bildungsprozessen,

00:08:02: Stefan Rostock: sind Entscheidungsträgerinnen immer direkte und indirekte Zielgruppe.

00:08:06: Daniela Baum: Wie kann ich mir das denn vorstellen in der Umsetzung?

00:08:09: Daniela Baum: Es ist ja ein bisschen was anderes, ob ich eine Bildungsveranstaltung mache für die üblichen Zielgruppen oder EntscheidungsträgerInnen ansprechen möchte.

00:08:20: Daniela Baum: Wie kriegt man diesen Dreh hin?

00:08:22: Stefan Rostock: Die Frage kommt oft von Lehrkräften und die ist oft sehr angstbehaftet, weil Schule doch weitestgehend ohne den realen politischen Raum drum rum auskommt.

00:08:34: Stefan Rostock: Und diese Trennung wird durch BNE 2030 aufgebrochen.

00:08:38: Stefan Rostock: Und da fängt dann Bildungsarbeit an, spannend zu werden, wenn sie mit dem realen politischen Leben zu tun hat.

00:08:45: Stefan Rostock: Und hier geht es darum, Schüler zu empowern oder empowerte Schüler mit Handwerkzeug auszustatten,

00:08:54: Stefan Rostock: die Dinge, die ihnen wichtig sind, mit Entscheidungsträgern ins Gespräch zu bringen,

00:09:00: Stefan Rostock: um Zukunft in dem Sinne der Lernenden zu gestalten.

00:09:05: Daniela Baum: Das ist dann quasi eher die indirekte Zielgruppe, dass ich eher die Lernenden erst mal empower,

00:09:10: Daniela Baum: wie sie die EntscheidungsträgerInnen wiederum adressieren.

00:09:16: Stefan Rostock: Beides. Lernende sind immer direkte oder indirekte Zielgruppe. Wenn wir Schulen

00:09:21: Stefan Rostock: beraten, die wieder mal einen Klimaaktionstag oder eine Klimaaktionswoche machen, dann sagen

00:09:27: Stefan Rostock: wir dann ladet direkt Stadtverordnete, Stadtteilbürgermeister, Bürgermeisterinnen, Vertreter von Verkehrsbetrieben

00:09:36: Stefan Rostock: oder mit rein in die Veranstaltung, damit Schüler ihre Anliegen direkt mit den Entscheidungsträgern

00:09:43: Stefan Rostock: diskutieren können. Also so oft wie möglich die Entscheidungsträger mit in den Bildungsprozess

00:09:50: Stefan Rostock: mit reinnehmen.

00:09:52: Daniela Baum: Ist das Programm auf Ebene der Entscheidungsträger angekommen, wahrgenommen worden,

00:09:57: Daniela Baum: dieses Programm und was es auch für sie bedeutet. Also ich denke auch gerade so an EntscheidungsträgerInnen im Bildungskontext,

00:10:03: Daniela Baum: auch Leiterungen von Bildungsinstitutionen beispielsweise.

00:10:08: Stefan Rostock: Die eine Antwort ist zu wenig und die andere Antwort, das sind einige

00:10:13: Stefan Rostock: Hintergrundstudien vom Institut Futur, die sagen auf Ebene der Dokumente, auf,

00:10:19: Stefan Rostock: auf Ebene der Vorwärter ist Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland eigentlich

00:10:25: Stefan Rostock: ganz gut verankert, aber es findet dann im Unterricht nicht statt.

00:10:30: Stefan Rostock: Und diesen Bogen BNE im Unterricht zu verankern, BNE in den Schulleitlinien, im Schulprofil zu verankern, ich glaube da gibt BNE 2030 immer wieder ganz tolle Anregungen.

00:10:45: Stefan Rostock: Zum einen, weil es den Unterricht selber viel spannender macht, wenn ich diese Verknüpfung zum realen politischen Raum aufmache, wenn ich mich traue, rauszugehen oder den Schülern

00:11:00: Stefan Rostock: Aufgaben zu geben, die wirklich ihre Interessen mit dem realen politischen Leben in Zusammenhang,

00:11:07: Stefan Rostock: bringen.

00:11:08: Stefan Rostock: Und das zweite ist, das UNESCO-Programm fordert ein Whole Institution Approach, wo alle Institutionen an denen aus weiter Grund Fortbildung stattfindet, dass die sich auf einen Weg machen, hin zu,

00:11:21: Stefan Rostock: selber Orte von Nachhaltigkeit zu werden.

00:11:25: Stefan Rostock: Und das ist natürlich für die Authentizität des Vermittlungsprozesses enorm wichtig, dass ich Nachhaltigkeit nur dann glaubhaft vermitteln kann, wenn ich als Institution auch für Nachhaltigkeit stehe.

00:11:36: Stefan Rostock: Und das fängt dann an bei meinem Selbstbild.

00:11:39: Stefan Rostock: Das geht über die, welche Fortbildungen machen meine Lehrkräfte, welche Teilhabe, welche Mitbestimmung haben dann Lehrkräfte und Schülerinnen in der Schule.

00:11:50: Stefan Rostock: Kleiner Teil sind dann die ganzen Stoffströme von Strom, Wärme, Papier. Das ist das, was viele zuerst im Blick haben, wenn sie an den Whole Institution Approach denken.

00:12:00: Stefan Rostock: Aber viel wichtiger ist es, dass sich eine Institution, die sich auf den Weg macht zu mehr Nachhaltigkeit,

00:12:06: Stefan Rostock: auch in ihrem Umfeld, in der Gemeinde, beim Schulträger als politischer Akteur für mehr Nachhaltigkeit auftritt.

00:12:14: Stefan Rostock: Und das ist total spannend und dafür brauchen wir noch viel mehr Prozesse,

00:12:18: Stefan Rostock: die die inneren und äußeren Schulangelegenheiten viel stärker zusammenbinden.

00:12:22: Daniela Baum: Sind die Lehrkräfte und die, du hattest gerade gesagt, braucht ihr auch Fortbildungen und auch Beratungen,

00:12:30: Daniela Baum: sind die Institutionen und die Lehrkräfte oder Bildungsakteure schon gut genug vorbereitet auf diese Prozesse?

00:12:37: Daniela Baum: Oder wo holen die sich sozusagen das Know-how her, um sich da auf den Weg zu machen?

00:12:44: Stefan Rostock: Lehrerfortbildung ist ein Bereich, der noch deutlich ausgebaut werden kann. Da gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen, sehr unterschiedliche Gepflogenheiten in den Schulen.

00:12:55: Stefan Rostock: Das ist was, wo deutliches Gewicht hin zu mehr Nachhaltigkeit gelegt werden kann. Toll wäre, wenn es in den Schulen immer mehr Prozesse gibt,

00:13:08: Stefan Rostock: als Orte von Transformation, Schulen als Orte von Nachhaltigkeit zu entwickeln.

00:13:14: Stefan Rostock: Denn sobald man sich auf diesen Weg macht, entstehen natürlich auch das Bedürfnis danach den Schülern Freiräume zu ermöglichen, Zukunft zu entwickeln,

00:13:25: Stefan Rostock: eigene Ideen, eigene Projekte umzusetzen, anzustoßen. Und da kommt man dann ganz

00:13:31: Stefan Rostock: gut mit anderen Akteuren zusammen, außerschulische Akteure, die dann mit,

00:13:36: Stefan Rostock: Anregungen in den Unterricht reinkommen und entwickeln Ideen, wie Schülerinnen die Schule

00:13:42: Stefan Rostock: und ihr sonstiges Aktionsumfeld nachhaltiger gestalten können.

00:13:48: Daniela Baum: So aus deiner Erfahrung, wo sind dann so größte Hemmnisse, um sich da auf den Weg zu machen

00:13:55: Daniela Baum: und transformativer zu werden in seinem Bildungsansatz.

00:14:00: Stefan Rostock: Ich glaube, das größte Hemmnis sind die alte Lasten, die wir durch die letzten 20 Jahre Bildungspolitik haben, dass es nämlich da eher ging in

00:14:14: Stefan Rostock: eine Ausbau der ökonomischen Bildung und auf einem sehr schwierigen Stand dann

00:14:21: Stefan Rostock: gesellschaftswissenschaftliche Fächer, Rückgang von Geografie im Unterricht und

00:14:26: Stefan Rostock: andere Fächer, wo man Schülerinnen eher den Zusammenhänge verstehen, Süd-Nord-

00:14:33: Stefan Rostock: Herausforderungen in den Blick nehmen, Gerechtigkeitsherausforderungen in den

00:14:38: Stefan Rostock: Blick nehmen. Das ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Dahinter steht dann die Merkelsche Agenda, dass wir eine marktkonforme Demokratie,

00:14:48: Stefan Rostock: brauchen und das hat an den Schulen für sehr viel,

00:14:54: Stefan Rostock: eigentlich für zu viel unpolitischem unterrichten geführt und ich glaube wir brauchen wieder Menschen mit Rückgrat, mit politischen Ecken, die auch Schülerinnen

00:15:06: Stefan Rostock: ein Vorbild sind im politischen Profil haben. Da kann ich mir vorstellen, dass es an der einen oder anderen Stelle noch Nachholbedarf gibt.

00:15:16: Daniela Baum: Welche guten Beispiele und Ansätze siehst du?

00:15:19: Daniela Baum: Wo gibt's so Akteure, wo du sagst, hey, das ist wirklich, die sind auf einem guten Weg.

00:15:25: Stefan Rostock: Es gibt viele Schulen, die merken, dass wir in der Klimakrise stehen und dass das, was wir in den letzten 30 Jahren vermittelt haben, nicht mehr das ist, was Schüler in der kommenden,

00:15:43: Stefan Rostock: Klimakrise als Antworten für ihre Zukunft brauchen.

00:15:47: Stefan Rostock: Wenn wir uns jetzt Klimagrafiken anschauen, die europäischen Sommer der letzten 50 Jahre, dann sehen wir, dass die Sommer immer heißer werden.

00:15:59: Stefan Rostock: Und Schüler sehen da sehr genau, dass sie wohl die kühlsten Jahre im Schnitt ihres Lebens hinter sich haben.

00:16:06: Stefan Rostock: Und diese Kurven zunehmender Temperaturen sind ja gleichzeitig auch immer ein Zeichen zunehmender Unsicherheiten, wachsender Veränderungen, Klimakrisen, Extremwetterereignisse.

00:16:18: Stefan Rostock: Und für diese sehr offene Zukunft müssen wir ausbilden, Räume geben.

00:16:26: Stefan Rostock: Und was es dafür ganz stark braucht, sind soziale Netze, sind Persönlichkeiten, die

00:16:32: Stefan Rostock: die mit Veränderungen umgehen können.

00:16:35: Daniela Baum: Hast du den Eindruck, dass dieses Papier, dieses UNESCO-Programm,

00:16:41: Daniela Baum: tatsächlich den nötigen Rückenwind für transformative Bildung bringt.

00:16:47: Stefan Rostock: Nein, weil erstmal ist es nur ein Dokument. Und Dokumente gibt es viele.

00:16:55: Stefan Rostock: UNESCO BNE 2030 ist ein besonders gutes Dokument, was vielen Bildungsmultiplikatoren Rückenwind gibt, ihre eigene Arbeit transformativer zu gestalten.

00:17:06: Stefan Rostock: Aber bloß weil die UN-Generalversammlung dieses Papier verabschiedet hat, bloß weil es das Bildungs- und Forschungsministerium 2021 in der großen internationalen Konferenz offiziell

00:17:18: Stefan Rostock: gestartet hat. Bloß deswegen ändert sich ja nichts. Sondern es muss in den Schulen, es muss bei den außerschulischen Akteuren, es muss in

00:17:27: Stefan Rostock: den Schulministerien gelesen werden, verstanden werden und dann umgesetzt werden.

00:17:34: Stefan Rostock: Dieser Prozess hat kaum angefangen.

00:17:37: Daniela Baum: Und du bist aber auch sehr engagiert dabei, den Protest mit anzuschubsen, habe ich den Eindruck.

00:17:43: Stefan Rostock: Es ist spannend, weil wir merken, dass viele Bildungsakteure unsicher geworden sind.

00:17:53: Stefan Rostock: Einmal, wie mache ich Bildungsarbeit in Zeiten der Klimakrise?

00:17:58: Stefan Rostock: Aber auch, wie mache ich Bildungsarbeit nach Fridays for Future? Also wie mache ich eine Bildungsarbeit, die auch dem Anspruch des Bundesverfassungsgerichts gerecht wird,

00:18:11: Stefan Rostock: dass wir jetzt so viel Klimaschutz machen müssen, dass die Freiheit zukünftiger Generationen nicht unnötig eingeschränkt wird.

00:18:19: Stefan Rostock: Und da können wir nicht mit der Bildungsarbeit weitermachen wie bisher und hoffen alles wird gut,

00:18:26: Stefan Rostock: Koffer in den Sand stecken, sondern wir brauchen eine Bildungsarbeit, die Menschen viel stärker.

00:18:31: Stefan Rostock: Aus ihrem Trott rausholt. Das UNESCO-Programm spricht von Disruption und auf den Weg mitnimmt, einen Wandel zu

00:18:41: Stefan Rostock: gestalten, auf den sie sich auch freuen können. Also die positive Dynamik in die Transformation reinbringen, einmal das Handwerkszeug und,

00:18:49: Stefan Rostock: einmal die Freude an nachhaltigen Zukunften wecken.

00:18:53: Stefan Rostock: Ich glaube, das sind zwei große Baustellen, wo einige Lehrer sich schon ganz toll auf den Weg gemacht haben und andere staunend schauen und andere eher versuchen, beim Althergebrachten zu bleiben.

00:19:09: Stefan Rostock: Aber wir wissen das ja aus verschiedenen Transformationsprozessen, dass es immer Ungleichzeitigkeiten gibt, dass es immer Wandel in verschiedenen Geschwindigkeiten gibt und dass auch die Bewahrer eine Berechtigung

00:19:24: Stefan Rostock: haben, Werte, Traditionen mit in den Transformationsprozess reinzubringen.

00:19:30: Stefan Rostock: Letztendlich brauchen wir eine Transformation, bei der alle verstanden haben, worum es geht, nämlich unseren zerstörerischen Lebensstil in einen nachhaltigen Lebensstil zu wandeln.

00:19:44: Stefan Rostock: Und das müssen wir machen, indem wir die in unserer Gesellschaft liegenden Strukturen verändern.

00:19:51: Stefan Rostock: Was wir brauchen, sind Menschen, die verstanden haben, die nicht nachhaltigen Strukturen innerhalb und außerhalb der Schule zu erkennen und zu verändern.

00:20:00: Daniela Baum: Was würdest du Bildungsakteurinnen sagen, warum sie dieses Programm sich zu Herzen nehmen sollten?

00:20:10: Stefan Rostock: Es ist anregend. Es hilft unheimlich, die eigene Bildungspraxis zu reflektieren. Weil es geht aus von den Dringlichkeiten, die ja Lehrkräfte, Bildungsmultiplikatoren spüren,

00:20:28: Stefan Rostock: die sie aber ganz stark bei Jugendlichen erleben.

00:20:31: Stefan Rostock: Dieses Leiden an der Klimakrise ist da ja noch viel stärker ausgeprägt wie bei Menschen fortgeschrittenen Alters.

00:20:39: Stefan Rostock: Und dieses persönliche Leiden an der Klimakrise, das muss gewandelt werden in eine gesellschaftliche Verantwortungsübernahme.

00:20:48: Stefan Rostock: Und das Spannende ist, dass da jeder Lehrer, jede Lehrerin mit allen Fächern einen Beitrag zu leisten kann.

00:20:55: Stefan Rostock: Kann. Wie sieht eine Gesellschaft aus, die in verschiedenen Nachhaltigkeitsbereichen Verantwortung

00:21:02: Stefan Rostock: übernimmt? Und ich finde das ganz spannend, das auch mit den unterschiedlichsten Fächern zu

00:21:07: Stefan Rostock: diskutieren. Was heißt es zum einen, die nicht nachhaltigen Inhalte als solche wahrzunehmen,

00:21:13: Stefan Rostock: kritisch zu reflektieren, wegzulassen oder als solche auch zu benennen und dann nachhaltige

00:21:19: Stefan Rostock: Inhalte, nachhaltige Formen des Umgangs miteinander, des Umgangs mit der Welt,

00:21:26: Stefan Rostock: da draußen, der realen politischen Welt außerhalb der Schule in den Blick zu nehmen und anzufangen zu gestalten.

00:21:33: Daniela Baum: Ich finde das nochmal eine ganz spannende Perspektive, tatsächlich zu sagen, das gehört ja eigentlich in alle Fächer rein.

00:21:40: Daniela Baum: Weil so gemeinhin denkt man dann bei Bildung für nachhaltige Entwicklung an Erdkundeunterricht, Gesellschaftskunde, Politikwissenschaften, sowas in der Richtung.

00:21:51: Daniela Baum: Und auch in außerschulischen Kontexten sind das ja dann meistens Bildungsorte, wo eben sowas wie Bildung für nachhaltige Entwicklung oder globales Lernen einfach schon verortet ist.

00:22:02: Daniela Baum: Das sind dann Leute, die sowieso in dem Kontext sich bewegen und auch die Leute, die hinkommen,

00:22:08: Daniela Baum: gehen ja dann auch schon mit dieser Perspektive hin, also wissen, worauf sie sich einlassen,

00:22:13: Daniela Baum: sozusagen. Aber das Spannende ist ja tatsächlich zu sagen, okay, wie kriege ich das wirklich in das ganze

00:22:19: Daniela Baum: Curriculum rein, in die ganzen Fächer rein und eben auch die, die nicht so originär

00:22:23: Daniela Baum: ganz nah an dem Thema schon dran sind. Hast du da schon Erfahrungen gesammelt im Diskurs, auch mit Lehrkräften aus so ganz anderen Themenbereichen?

00:22:35: Stefan Rostock: Ich glaube die Erfahrung die Lehrkräfte machen und auch Bildungs Multiplikatoren das ist wenn man in Schulen kommt ja ja Nachhaltigkeit das macht bei uns Herr oder Frau so und so. Von dieser Vorstellung müssen wir uns langsam lösen dass wir Nachhaltigkeit.

00:22:53: Stefan Rostock: An jemanden delegieren können, sondern wir müssen verstehen, dass Nachhaltigkeit zum Grundgewebe unseres Zusammenlebens, unseres Wirtschaftens, unserer Gesellschaft werden

00:23:07: Stefan Rostock: muss. Denn die Grundstrukturen unseres Zusammenlebens im Moment basieren auf nichtnachhaltigen Strukturen.

00:23:16: Stefan Rostock: Nichtnachhaltige Konsummuster, nichtnachhaltige Stoffströme.

00:23:20: Stefan Rostock: Und das ist ganz spannend im Dialog mit den Schülern zu überlegen, wo können diese Strukturen

00:23:27: Stefan Rostock: hinzu immer mehr Nachhaltigkeit verändert werden.

00:23:30: Stefan Rostock: Und spannend für uns im Bildungsbereich ist zu sehen, dass wir an ganz vielen Stellen,

00:23:37: Stefan Rostock: das als Aufbrüche erleben, als Phasen, wo Bildung neu verstanden wird, wo Bildung für

00:23:44: Stefan Rostock: viele aber auch eine ganz neue Relevanz bekommt. Wir erleben, dass das sowohl bei Lehrerinnen wie bei Schülerinnen ganz neue Ernsthaftigkeit

00:23:52: Stefan Rostock: im Einsatz für Schule, im Einsatz für das gemeinsame Lernen entsteht, weil auf einmal,

00:24:00: Stefan Rostock: das Lernen für nachhaltige Zukunft eine neue Sinnhaftigkeit bekommt.

00:24:05: Stefan Rostock: Und das tut persönlich gut, das tut der Schule gut, das tut der Gemeinschaft gut, in der

00:24:11: Stefan Rostock: diese Lernprozesse stattfinden.

00:24:13: Daniela Baum: Ich fand es sehr spannend, da nochmal genauer reinzuschauen, zu sagen,

00:24:19: Daniela Baum: wo bringt uns dieses Programm denn was, wem bringt dieses Programm etwas, darauf zu schauen, dass es ja tatsächlich diese Umkehrung,

00:24:25: Daniela Baum: diesen Perspektivwechsel, was die Zielgruppe angeht, auch gibt,

00:24:28: Daniela Baum: wirklich da auf die Entscheidungsträgerinnen zu fokussieren. Und das ist ganz klar dieses Empowerment zu strukturveränderndem Engagement,

00:24:39: Daniela Baum: da ja quasi schwarz auf weiß drinsteht, auch wenn es erstmal nur drinsteht,

00:24:43: Daniela Baum: aber es ist ein Ansatzpunkt, auf den wir uns berufen können in unserer Bildungsarbeit.

00:24:49: Daniela Baum: Und wo auch der Anspruch besteht, die Bildungsinstitutionen an und für sich auch komplett zu verändern,

00:24:56: Daniela Baum: und zu hinterfragen und letztlich alle auch zu hinterfragen in dem, was wir in unserer Bildungsarbeit tun

00:25:01: Daniela Baum: und wie unsere Institutionen, ob sie selber nachhaltig sind und authentisch dadurch oder auch nicht,

00:25:08: Daniela Baum: oder was wir da noch tun können.

00:25:11: Stefan Rostock: Zwei Gedanken vielleicht noch beim Blick in die Zukunft. Das eine ist, dass das UNESCO-Programm BNE 2030 jetzt auch mit Hilfe der UNESCO, mit Ideen, mit Leben gefüllt wird, also mit Praxisbeispielen.

00:25:25: Stefan Rostock: Ein ganz spannender Prozess, wo sicherlich viel Fruchtbares zu erwarten ist.

00:25:29: Stefan Rostock: Und das zweite ist, dass die UNESCO ja im Austausch steht mit anderen Bildungsprozessen Und die ambitionierte Messlatte von UNESCO BNE 2030 jetzt auch in andere Bildungsprozesse

00:25:45: Stefan Rostock: reinschwappt. Und für uns bei Germanwatch ist es ganz spannend zu sehen, wie der Bildungsprozess im Parisabkommen,

00:25:52: Stefan Rostock: Action for Climate Empowerment jetzt schon durch den Austausch mit der UNESCO, durch,

00:25:57: Stefan Rostock: den Austausch mit UNESCO BNE 2030 befruchtet wird.

00:26:01: Stefan Rostock: Und für das jetzt gestartete Action-Programm für die nächsten vier Jahre, da sehen wir,

00:26:08: Stefan Rostock: spannende Dinge kommen und die ACE Dialog, also die Dialogformate im Rahmen des Paris-Abkommens,

00:26:17: Stefan Rostock: die stehen auch unter dem Eindruck der Ergebnisse des UNESCO-Programms BNE 2030. Und diese gegenseitige Befruchtung, die da im Moment stattfindet, ist sehr spannend.

00:26:28: Stefan Rostock: Wir freuen uns darauf, Ergebnisse zu sehen. wir freuen uns aber auch darauf da mitzugestalten.

00:26:34: Daniela Baum: Es ist schön, dass in dem ganzen Prozess der Klimaverhandlung, der Klimaramenkonvention,

00:26:38: Daniela Baum: auch dieser Aspekt immer mehr Gewicht bekommt und wahrgenommen wird,

00:26:43: Daniela Baum: was für eine große Rolle der ganze Bildung, der Transformer-Themen vor allen Dingen spielt.

00:26:51: Elisa Thomaset: Das war die dritte Folge in unserer neuen Reihe Transformation gestalten lernen im GermanWatch Podcast.

00:26:57: Elisa Thomaset: Wenn ihr gerne noch mehr über transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung und das UNESCO Programm BNE 2030 lernen wollt,

00:27:04: Elisa Thomaset: dann schaut doch mal in unsere Show Notes.

00:27:06: Elisa Thomaset: Dort findet ihr zahlreiche Links zu weiteren Info- und Bildungsmaterialien rund um das Thema.

00:27:11: Elisa Thomaset: In zwei Wochen diskutieren wir in einer neuen Folge dieser Reihe mit Professor Alexander Wohnyk von der Universität Siegen,

00:27:18: Elisa Thomaset: warum Bildung für nachhaltige Entwicklung politischer werden muss. Wenn ihr keine neue Folge mehr verpassen wollt, abonniert am besten direkt unseren Podcast.

00:27:26: Elisa Thomaset: Wir freuen uns über eure Kommentare und Anregungen zu dieser und unseren weiteren Folgen. Schreibt dazu einfach eine Mail an podcast.germanywatch.org.

00:27:35: Elisa Thomaset: Diese Podcastfolge wurde gefördert von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wie durch die Postcode-Lotterie.